Neue App zeigt barrierefreie Gastro-Betriebe

Eine neue App aus der Steiermark listet Gastronomiebetriebe auf, die absolute Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer bieten. Die App namens „100% rollstuhltaugliche Gastro“ wurde privat finanziert und beinhaltet derzeit 66 Betriebe.

100% rollstuhltaugliche Gastro"

"100% rollstuhltaugliche Gastro"

20.000 Rollstuhlfahrer gibt es in Österreich, 7.000 davon allein in der Steiermark

Menschen im Rollstuhl werden in Gastronomiebetrieben nicht selten mit buchstäblich unüberwindbaren Hindernissen konfrontiert: „Da ist der Tisch nicht richtig hoch, da kann man die Toiletten nicht benutzen - all die Möglichkeiten, die ein Mensch hat, der sich normal bewegen kann, die hat ein Rollstuhlfahrer nicht“, sagt Werner Hochegger, Burgherr von Rabenstein und seit zwei Jahren selbst im Rollstuhl.

Privat finanziert

Hochegger finanzierte die Entwicklung der neuen App privat, nachdem er auf der Burg Rabenstein bereits mit gutem Beispiel voranging: „Wir haben die Burg komplett behindertengerecht ausgerüstet. Ich habe es einem Freund zuliebe gemacht und wusste nicht, dass ich selber ein Benützer werde.“

Die neue App ist kostenlos und soll es eben diesen Menschen ermöglichen, mit einem Klick 100-Prozent-rollstuhltaugliche Gastronomiebetriebe zu finden, sagt die Krankenschwester Anette Glössl, eine der Initiatorinnen der neuen App.

Bisher 66 Betriebe

Bis jetzt wurden 200 Gastronomiebetriebe genau unter die Lupe genommen. „Auf unserer App haben wir 66 Betriebe, die hundertprozentig rollstuhltauglich sind. Die App zeigt die Route, man kann über die App anrufen oder ein E-Mail schicken und natürlich Informationen über den Betrieb einsehen“, so Glössl. „Wir wollen jetzt auch Werbung machen, dass sich Betriebe bei uns melden - der Basiseintrag ist kostenlos.“

Botschafterin will Bindeglied sein

Selbst Rollstullfahrerin ist Nationalratsabgeordnete Barbara Krenn (ÖVP) - sie ist Botschafterin der neuen App und sagt, in Sachen Barrierefreiheit sei in der Gastronomie noch viel Luft nach oben. Dennoch habe sie Verständnis, so Krenn, „weil es nicht immer einfach ist umzubauen - es ist eine finanzielle Angelegenheit, und es gibt bauliche Gründe wie den Denkmalschutz. Da sehe ich mich als Bindeglied, ich war ja selbst 30 Jahre lang Wirtin.“

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