Wildoner Bürgermeister muss vor Gericht

Der Bürgermeister der Gemeinde Wildon südlich von Graz muss vor Gericht: Ihm wird vorgeworfen, die Umwidmung eines Ackers in Bauland beschleunigt und so selbst günstig Bauland erworben zu haben.

In der Gemeinde Wildon rumort es seit längerem: Der Bürgermeister der Gemeinde musste sich schon im Vorjahr einem Misstrauensantrag stellen - jetzt geht es für ihn vor Gericht. Am 20. Dezember muss er sich am Grazer Straflandesgericht verantworten.

Vorteilsannahme und Vorteilszuwendung

Der Bürgermeister ist gemeinsam mit dem Geschäftsführer eines südsteirischen Bauträgers angeklagt. Nach Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft wird den beiden Vorteilsannahme und Vorteilszuwendung vorgeworfen.

Grund dafür ist die Umwidmung einer 10.000 Quadratmeter großen Ackerfläche in Bauland. Laut Straflandesgericht Graz wurde das Grundstück im Frühling 2016 günstig aus einer Konkursmasse gekauft und neu geteilt - nur drei Wochen später habe der Wildoner Bürgermeister zwei Parzellen käuflich erworben, ebenfalls sehr günstig, heißt es in der Anklage. Wieder nur drei Wochen später stimmte der Gemeinderat einer Umwidmung der Fläche in Bauland zu - was den Wert der Grundstücke um gut das Dreifache steigen ließ.

Persönlichen Vorteil verschaft?

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft dem Wildoner Bürgermeister vor, sich durch die Umwidmung einen persönlichen Vorteil verschafft zu haben: Insgesamt 70.000 Euro habe er für die beiden Grundstücke von insgesamt rund 1.600 Quadratmetern bezahlt; mehr als 100.000 Euro seien sie aber wert gewesen, wie das Straflandesgericht Graz bestätigt.

Der mitangeklagte Geschäftsführer des Bauträgers habe wiederum als „Dankeschön“ für die rasche Umwidmung die Grundstücke unter Wert verkauft, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Bis zu drei Jahre Haft

Bisher bestritten die Angeklagten die Vorwürfe, am 20. Dezember wird das Gericht die Angelegenheit klären. Beiden Beschuldigten drohen bei einer Verurteilung bis zu drei Jahre Haft.