Grüne: Steirische Hilfe für die Bundespartei

Die Finanzprobleme der Grünen auf Bundesebene bekommen jetzt auch die steirischen Grünen zu spüren: Rund zehn Prozent der eigenen Mittel werden künftig in die Rückzahlung der Schulden der Bundespartei fließen.

Die Wahl von Alexander Van der Bellen zum Bundespräsidenten war der größte Erfolg der Grünen Geschichte - und gleichzeitig auch der Anfang vom Ende: Der Wahlkampf treibt die Partei finanziell an ihre Grenzen, es folgen das Zerwürfnis mit den Jungen, der Rücktritt von Eva Glawischnig und schließlich der Abgang von Peter Pilz.

Eine Abwärtsspirale, die auch die Doppelspitze aus Ulrike Lunacek und Ingrid Felipe nicht stoppen kann - was nach dem Ausscheiden aus dem Parlament bleibt, sind mehr als 100 gekündigte Mitarbeiter und ein Schuldenberg von fünf Millionen Euro, den jetzt großteils die Landesparteien stemmen müssen - mehr dazu in Wahl 17: Grüne arbeiten an Sanierungsplan (18.10.2017).

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Rund zehn Prozent der Mittel der steirischen Grünen werden künftig in die Rückzahlung der Schulden der Bundespartei fließen

„Steiermark wird ihren Anteil leisten“

So wie bei den steirischen Grünen wurde in den letzten Wochen in allen Bundesländern eifrig gerechnet - mittlerweile scheint zumindest eine drohende Insolvenz abgewendet, bestätigt der Landessprecher der Grünen, Lambert Schönleitner: „Ich denke, ein Konkurs ist nichts, das momentan im Raum steht. Wir werden das schaffen und die Steiermark wird ihren Anteil leisten.“

Insgesamt 1,2 Millionen Euro Parteienförderung stehen den steirischen Grünen 2018 zu - wovon ein nicht unerheblicher Teil für den Bund reserviert ist, so Landesgeschäftsführer Wolfgang Raback: „Unser solidarischer Beitrag wird ungefähr in der Größenordnung zehn Prozent der Sanierung sein - wir rechnen da mit rund 120.000 Euro pro Jahr.“

Rechnen mit Sparmaßnahmen

Zu finanziellen Turbulenzen oder gar zu Mitarbeiterabbau werde es dadurch nicht kommen, betont man, aber „wir werden natürlich die eine oder andere Sparmaßnahme in den kommenden Jahren haben“, so Raback. Schönleitner erklärt: „Wir haben Gott sei Dank neun Bundesländer in Österreich, die in den Landtagen vertreten sind, wir haben auch viele kommunale Vertretungen. So gesehen wird es möglich sein, diese Belastung abzubauen.“

Allerdings stehen auch vier Landtagswahlen 2018 in Tirol, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg im Raum - und nur wer selbst wieder in Landtage einzieht, bekommt weiterhin Parteienförderung, mit der er im Bund aushelfen kann.

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