Illegale Spielautomaten nach wie vor in Betrieb

Trotz eines Verbots seit 2016 werden in der Steiermark nach wie vor illegal Spielautomaten aufgestellt. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren 170 Geräte beschlagnahmt – sie werden verschrottet.

Spieler, die sichtbar in Lokalen oder Tankstellen vor Automaten sitzen, gibt es in der Steiermark nicht mehr - das ist gesetzlich verboten. Gespielt wird aber dennoch: in versteckten Räumen, geheim und illegal.

Nach Kontrollen wird nachgerüstet

Dass es noch genug Angebot an illegalen Spielautomaten gibt, zeigen die Kontrollen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, sagt der Leiter des Sicherheitsreferates, Karl Wurzer: „Wir haben bei mehr als 30 Kontrollaktionen 170 Geräte beschlagnahmt. Und es ist auch so: Wenn Geräte beschlagnahmt werden, dann wird in einschlägigen Lokalen sofort nachgerüstet und neu aufgestellt.“

Spielautomaten

ORF

Die Hälfte der 170 illegalen Spielautomaten wurde am Mittwoch verschrottet.

Werden Automaten beschlagnahmt, folgt auch eine Anzeige. Nicht nur gegen den Betreiber des Gerätes, sondern auch gegen den Inhaber des Lokals. Mehrere tausend Euro Strafe seien keine Seltenheit, so Wurzer. Den Lokalbetreibern sei häufig gar nicht bewusst, dass sie sich ebenfalls strafbar machen.

Illegales Glücksspiel:

Seit 2016 ist in der Steiermark das Glücksspiel grundsätzlich verboten. Es dürfen nur mehr Glücksspielautomaten in bewilligten Salons und nur mit Bewilligung des Landes Steiermark betrieben werden

Polizeikontrollen mit Bohrmaschinen

Die Beamten reagieren auf Hinweise. Die kommen oft sogar von Spielern selbst, die viel Geld verloren haben. Doch der Einsatz gestaltet sich meist schwierig, erklärt Franz Gruber von der Hartberger Polizei: „Die größeren, illegalen Spiellokale sind immer versperrt und videoüberwacht. Unsere Bilder sind bekannt, darum kommen wir oft nicht rein und müssen uns ein bisschen behelfen.“ Die Polizei rückte bereits mit Werkzeug und Bohrmaschinen zum Einsatz aus. Dennoch gelingt es nicht immer, in das Lokal zu kommen.

Schwerpunktaktionen werden fortgesetzt

Für Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer ist es entscheidend, Präventionsarbeit zu leisten, indem weniger Geräte vorhanden sind: „Wenn die Verlockung vor Ort nicht so gegeben ist, dann hoffen wir, dass wir damit auch einen schützenden und präventiven Beitrag dazu leisten können, dass Menschen von der Spielsucht wegkommen.“

Schätzungen des Finanzministeriums zu Folge, sollen illegal aufgestellte Automaten durchschnittlich 6.000 Euro pro Monat einbringen. Diese Zahl sei aber sehr niedrig angesetzt. Die Polizei ist überzeugt, dass in der Steiermark noch viele weitere, illegale Geräte aufgestellt sind. Seit Inkrafttreten des Verbots machen die Behörden Jagd auf illegale Automaten - mehr dazu in Illegales Glücksspiel: Immer wieder Anzeigen (17.5.2017) und Graz: 250 illegale Spielgeräte beschlagnahmt (26.1.2017) und Schwerpunktaktion gegen illegales Glücksspiel (12.5.2016).

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