Bewegung als Schlüssel zur Gesundheit

Laut aktuellen Studien ist jedes dritte Kind in Österreich übergewichtig. Als Hauptgrund wird Bewegungsmangel genannt. Seit 25 Jahren versucht dem in Graz das „Primärsportmodell“ entgegenzuwirken.

Wenn Eltern sich kaum bewegen, übertragen sie das auch auf ihre Kinder, sagt Wolfgang Göschl. Er hat 1992 das Primärsportmodell in der Steiermark gegründet. In Kursen machen Kinder und Eltern bereits ab dem ersten Lebensjahr gemeinsam Bewegung: „Manche Kurse sind für Eltern vielleicht sogar wichtiger als für Kinder. Es geht darum loszulassen, dem Kind etwas zuzutrauen und auch die eigenen Erwartungen etwas zurückzuschrauben.“

25 Jahre Primärsportmodell Kinder Turnen Bewegung

Primärsportmodell

Bewegung stärkt das Selbstvertrauen und sorgt für mehr Gesundheit.

Viele Eltern zu ehrgeizig

Laut Göschl seien viele Eltern überehrgeizig und würden ihren Kindern kaum Zeit geben, etwas selbst zu machen. Von dieser Zeit kann ein Kind dann ein Leben lang zehren - fehlt Sport bereits im Kleinkindalter, wirkt sich das massiv aus, warnt Peter Schober von der Medizinischen Universität Graz: „Bewegungsarmut macht Bewegungsangst. Und Bewegungsangst bewirkt, dass das Selbstvertrauen sinkt.“

Das könnte in weiterer Folge auch dazu führen, dass Kinder und Jugendliche leichter zu Alkohol, Zigaretten oder sogar Drogen greifen, meint Schober. Im Erwachsenenalter fehle dann die Gesundheit. Im Vergleich mit skandinavischen Staaten hinkt Österreich hier weit hinterher.

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„Bewegen muss man sich täglich“

„Wir Österreicher bleiben 57 Jahre unseres Lebens gesund. In Schweden beispielsweise haben Menschen durchschnittlich 72 gesunde Jahre. Die Lebenserwartung ist aber ähnlich hoch, das heißt, wir haben viel mehr ‚kranke‘ Jahre", das könnte man durch mehr Bewegung schon bei Kindern verbessern“, schildert Sportwissenschafter Peter Hofmann.

Laut dem Grazer Kunstturn-Trainer Jörg Christandl gebe es nur eine wichtige Grundregel: „Bewegen muss man sich täglich!“ Dies gelte sowohl für Kinder, als auch für Eltern. Denn wenn der Sport vorgelebt wird, schauen sich Kinder dieses Verhalten leichter ab. Eine Möglichkeit dazu bietet das Grazer Primärsportmodell.

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