Wirtschaftsbarometer: Konjunktur in Höchstform

Zum Jahresende ist die steirische Konjunktur in Hochform: Die Daten sind so gut wie seit zehn Jahren nicht, das zeigt das aktuelle Wirtschaftsbarometer. Ein Forderungspaket an die neue Bundesregierung gibt es trotzdem.

Es seien die besten Werte seit zehn Jahren, alle Bereiche - von Umsatz über Auftragslage bis zu Export und Investitionen - entwickeln sich positiv, sagte am Dienstag Wirtschaftskammer-Direktor Karlheinz Dernoscheg bei der Präsentation des aktuellen Wirtschaftsbarometers.

Außerordentlicher Positivsaldo

61,3 Prozent der mehr als 700 befragten Unternehmer sagen, das Wirtschaftsklima habe sich verbessert, nur 6,6 Prozent melden eine Verschlechterung - das ergibt, so Dernoscheg, einen Positivsaldo von 54,7 Prozentpunkten: „Wenn man auch den Saldo hernimmt der Unternehmen, die für die nächsten zwölf Monate eine positive Entwicklung sehen, stimmt das auch sehr positiv. Das hatten wir seit 2004 nicht mehr, dass fast jedes zweites Unternehmen in der Steiermark für die Zukunft eine positive Entwicklung erwartet.“

Fachkräftemangel bremst

Ein großes Problem sei allerdings der enorme Fachkräftemangel, warnte Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: „Das Thema Fachkräftemangel ist eine wirklich akute Konjunkturbremse, deshalb sind wir als Wirtschaftskammer Steiermark sehr bemüht zu schauen, dass quasi Fachkräfte nachkommen.“ Das könne man allerdings nur leisten, wenn die Pflichtmitgliedschaft bleibt, so Herk.

Forderungskatalog an künftige Regierung

Zum Thema Politik sagte Herk, die gute Entwicklung gebe es nicht wegen, sondern trotz der Politik - an die künftige Bundesregierung richtet man daher mehrere Forderungen: „Unsere Forderungen sind im Bereich der Körperschaftssteuer eine Anpassung um die 20 Prozent. Wir brauchen auch Anreize für Investitionen, hier würden wir einen Investitionsfreibetrag als sehr wichtig erachten, und natürlich ist unser Hauptthema die Bürokratie.“

Verlässlichkeit gefordert

Die neue Bundesregierung müsse zudem verlässlich sein, so Herk: So sei es aus Unternehmersicht kritisch, dass die vor einigen Monaten eingeführte „Aktion 20.000“ für ältere Langzeitarbeitslose jetzt plötzlich wieder in Frage steht - mehr dazu in Kampus: „‚Aktion 20.000‘ muss bleiben“ (1.12.2017) und in Snobe will an „Aktion 20.000“ festhalten (23.11.2017).

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