Viele zweite Chancen: 30 Jahre Carla-Shops

Sie sind Umschlagplatz für zweite Chancen und gutes Gewissen: die durch Spenden gefüllten Secondhand-Läden der Caritas. Vor 30 Jahren eröffnete der erste Carla-Shop in Graz - mittlerweile gibt es mehr als 30 in der ganzen Steiermark.

Carla-Läden

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Von Teddys über Tassen bis hin zu Kleidung werden den Carla-Läden die unterschiedlichsten kleinen Schätze gespendet

Nicht alles, was jemand nicht mehr braucht, ist weniger wert - unter diesem Motto verkaufen die Carla-Geschäfte Sachspenden. Was 1987 im Grazer Bezirk Eggenberg mit einem ersten Shop - damals übrigens noch ohne Registrierkasse - begann, sei zu einem landesweiten Erfolg geworden, freut sich Bereichsleiter Peter Wagner heute, 30 Jahre später.

Hunderttausende Spender und Kunden

Er gießt den Erfolg in Zahlen: „Wir bekommen pro Jahr etwa 2.000 Tonnen Sachspenden - ein Turm mit steirischen Obstkisten so hoch wie der Mount Everest! 1.500 Tonnen davon sind Kleidung und Schuhe, die restlichen 500 Tonnen sind Möbel, Bücher, Geschirr, Sportgeräte und ähnliches.“

Caritasdirektor Herbert Beiglböck, Stadtrat Kurt Hohensinner und Bereichsleiter Peter Wagner beim Carla-Fest am Donnerstag in Graz

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Von links: Caritas-Direktor Herbert Beiglböck, Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) und Bereichsleiter Peter Wagner beim Carla-Fest am Donnerstag in Graz

Jedes Jahr bringen 160.000 Menschen Sachspenden - auf rund 430.000 kaufende Kunden wird man heuer bis Jahresende kommen, so Wagner. Daneben zeigen die Carla-Shops auch als eines der größten Beschäftigungsprojekte der Caritas Wirkung, denn das Geschäft mit der Ware aus zweiter Hand betreibe man - neben dem Nachhaltigkeitsgedanken - seit jeher vor allem aus einem Grund: Im Auftrag des Arbeitsmarktservices beschäftigt die Caritas in den Shops neben derzeit insgesamt 80 Stamm-Mitarbeitern befristet auch Transitarbeitskräfte, die in den Arbeitsmarkt vermittelt werden sollen.

Aus alt mach neu - eine Möbellinie zum Jubiläum

„Wir haben niederschwellige Arbeit für Personen, die vielleicht nicht so gut Deutsch können oder die körperliche Einschränkungen haben, wir haben Transportarbeit, Sortierarbeit und Verkauf. Und dann suchen wir mit den Personen eine Arbeit. Wir haben eine Vermittlungsquote von 25 bis 35 Prozent - je nach Arbeistmarktlage“, schildert Wagner.

Carla Colorada: Aus gespendeten Möbeln werden unverwechselbare Einzelstücke

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Carla Colorada: Aus gespendeten Möbeln werden bunte Unikate

31 Carla-Shops gibt es mittlerweile in der Steiermark - einige davon wurden erst vor kurzer Zeit neu eingerichtet. Neue alte Möbel will man übrigens auch an die Kunden bringen: Zum Jubiläum gibt es eine neue Möbellinie. Dabei werden bunt bemalte Sessel, Tische und Co. ab sofort unter dem Namen „Carla Colorada“ in den Shops angeboten.

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