Terror: Neues Kommunikationsnetz aufgebaut
Insgesamt 400 Unternehmen österreichweit hat der Verfassungsschutz als „kritische Infrastruktur“ eingestuft. Im Fall eines Terroranschlags sind sie für die Erhaltung der österreichischen Infrastruktur besonders wichtig. Im Zuge einer neuen Schutzmaßnahme werden diese Organisationen nach und nach in das Digitalfunknetz BOS eingegliedert, das im Ernstfall sichere Kommunikation ermöglichen soll.
120 Unternehmen unter ihnen gelten übrigens als besonders kritisch, so Sylvia Mayer vom Verfassungsschutz: „Wir verstehen unter der kritischen Infrastruktur grundsätzlich die Lebensader unserer Gesellschaft. Wichtiges Kriterium für die Auswahl ist einmal der Faktor Zeit: Wie schnell wirkt sich ein Ausfall aus?“
Ausmaß und Ersetzbarkeit als Faktoren
Auch die Art der Auswirkung sei ein Faktor: „Wirkt sich der Ausfall auf Leben und Gesundheit von Menschen oder wirtschaftlich aus? Dritter Faktor: Das Ausmaß der Auswirkungen; wie viele Menschen wären von einem Ausfall betroffen? Viertens die Substituierbarkeit - das heißt, können auch andere Unternehmen die Leistung des ausgefallenen Unternehmens erbringen oder nicht“, erläutert Mayer.
Gruber/LPD
In der Steiermark fallen unter anderem die Energie Steiermark, ein Pharmaunternehmen oder auch Spitäler in diese Kategorie. Am Montag wurden ihnen Digitalfunkgeräte übergeben, mit denen sie im Notfall auch dann kommunizieren können, wenn Handy und Festnetz nicht mehr funktionieren. Damit das System im Notfall auch funktioniert, sind jährlich mehrere Übungen geplant.
Verschlüsselter Austausch österreichweit
Dazu gibt es Schulungen und genaue Anleitungen - zum Beispiel werden laut Mayer branchenspezifische Sprechgruppen aufgebaut: „Das Ziel ist, dass sich alle Krankenhäuser, Pharmaunternehmen, aber auch Banken oder Energieversorger österreichweit austauschen können. Das zweite Ziel ist, dass wir als Verfassungsschutz uns mit diesen wichtigen Betreibern der kritischen Infrastruktur auch ausfallssicher und verschlüsselt austauschen können.“