Asylwerber-Deutschkurse: Zukunft ungewiss

Nur bis Jahresende ist die Bundesfinanzierung der Deutschkurse für Asylwerber gesichert. Wie es danach weitergeht, ist offen. Möglicherweise müssen verstärkt Freiwillige einspringen. Die SPÖ verlangt eine Verlängerung der Finanzierung.

Ob die Neuregelung der Mindestsicherung, die Aufhebung des geplanten Rauchverbots in der Gastronomie oder die Herbstferien - in einigen Fragen ist das am Samstag vorgestellte Regierungsprogramm schon sehr konkret - mehr dazu in Es soll viel evaluiert werden (news.ORF.at).

Einige Unklarheit gibt es noch beim Thema Integration: So erinnerte Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) daran, dass die Finanzierung der wichtigen Deutschkurse für Asylwerber durch den Bund nur noch bis Jahresende gesichert, die Zukunft noch völlig offen sei.

10.000 Sprachenmodulplätze

Damit Asylwerber erste Deutschkenntnisse erlangen können, stehen in der Steiermark jedes Jahr rund 10.000 Sprachenmodulplätze zur Verfügung. Sie werden zu 40 Prozent vom Land und zu 60 Prozent vom Bund finanziert - aber eben nur noch bis Jahresende, dann läuft diese Regelung aus.

Appell an künftige Regierung

Soziallandesrätin Kampus drängt jetzt auf eine Verlängerung: „Diese Maßnahmen haben natürlich eine Vorlaufzeit. Jeder Tag, der jetzt vergeht, ist schade und trägt zur Unsicherheit bei, was ab Jänner sein wird. Deswegen noch einmal der Appell an die künftige Bundesregierung: Wie geht es in Integrationsfragen weiter?“

Kampus: „Mehr investieren“

Werde Integration ernst genommen, dann müsse künftig noch mehr in Deutschkurse investiert werden, fordert Kampus, und sie liegt mit dieser Einschätzung mit der Caritas auf einer Linie: „Wir könnten uns als eine Maßnahme überlegen, dass wir mit vielen Freiwilligen zusammenarbeiten, um Deutschkurse zu ermöglichen. Und wir müssten selbst auch schauen, ob wir den einen oder anderen Kurs, wo wir auf diese Ressourcen nicht zurückgreifen können, eigenfinanzieren und in Vorlage gehen. Wir möchten auf jeden Fall da weitertun“, sagt Caritas-Bildungsbereichsleiter Rolf Spiegel.

Rotes Kreuz will EU-Mittel

Ähnlich schaut die Situation beim Roten Kreuz aus, das in diesem Jahr Deutschkurse für rund 700 Asylwerber abgehalten hat. Kurzfristig könnte man versuchen, mit verstärktem Freiwilligeneinsatz zu überbrücken, hieß es - längerfristig gehe es aber nicht ohne eine fixe Finanzierung. Das Rote Kreuz will sich daher für 2018 auch um zusätzliche Mittel aus der Europäischen Union bemühen.