Beate Vollack will spannendes Opernballett
Mitte Dezember präsentierte die Oper Graz Beate Vollack als Nachfolgerin von Jörg Weinöhl, der Graz am Ende der Saison 2017/18 verlässt - mehr dazu in Vollack wird neue Grazer Ballettdirektorin. Derzeit Leiterin der Tanzkompanie in St. Gallen, wird die gebürtige Berlinerin somit ab der kommenden Saison das Grazer Ballett leiten.
Vorfreude auf neues Zuhause
„Ich bin voller Vorfreude“, sagt die designierte Ballettdirektorin im Interview mit dem ORF Steiermark: „Als ich vor einem Jahr bei ‚Romeo et Juliette‘ in der Oper Graz gearbeitet habe, habe ich mich so wohlgefühlt, dass ich das Gefühl hatte, ich bin da zuhause. Man ist aufgenommen, das Team war so wunderbar, alle waren lösungsorientiert. Es war einfach nur schön, dass ich gedacht habe, es ist ein toller Platz zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln“, so Vollack.
Oper Graz
„Offene Türen und offene Grazer Herzen“
Nach vier Jahren in St. Gallen habe sie das Gefühl gehabt, so Vollack, sie sei so weit, eine Direktion anzugehen, „wo ich in einem Team eine künstlerische Entwicklung noch viel weiter prägen und verantworten kann - deswegen habe ich das Gespräch mit Nora Schmid gesucht. Und dass ich da auf so fruchtbaren Boden und offene Türen, Ohren und auch offene Grazer Herzen gestoßen bin, ist eine große Freude für mich.“
Größeres Haus mit mehr Möglichkeiten
„Wir haben in Graz 1.200 Plätze, das ist ein viel größerer Zuschauerraum als in St. Gallen. Da muss ich Titel finden, die so spannend und so interessant klingen, dass die Leute sagen, das muss ich sehen. Ich habe das große Orchester, ich habe mehr Tänzer - da kann ich an große symphonische Werke denken“, freut sich Vollack.
Andererseits wolle sie auf der Studiobühne „kleinere, feinere Themen, die näher am Publikum sind“ ins Programm nehmen. Sie werde Choreographen einladen, aber auch selbst Chorographien umsetzen. „Die Oper Graz bietet das ja auch ein Fülle an Möglichkeiten technischer Natur, Theatertricks, sage ich mal.“
Entscheidung über Kompanie nach Kennenlernen
Sie habe „überhaupt nicht vor, die Kompanie komplett zu ändern und zu entlassen“, so Vollack: „Ich werde die Tänzer kennenlernen, wir werden uns gegenseitig kennenlernen, und wir werden dann entscheiden, wer geht mit mir den Weg. Auch die Tänzer haben die Chance, diesen Weg mit mir zu gehen oder eben nicht. In Graz unter Jörg Weinöhl war es nicht so, aber viele Kollegen - auch international - machen das so, dass sie den Tanz in eine sehr feine und abgeschlossene, exklusive Ecke stellen - und ich möchte den Tanz auch mehr öffnen.“
Alle Genres - Basis Klassik
Beate Vollack, Jahrgang 1968, blickt auf eine Karriere als Tänzerin an der Komischen Oper Berlin und am Bayerischen Staatsballett München zurück. Sie arbeitet seit 2002 choreografisch im Operngenre. „Es ist spannend durch meinen Lebenslauf, weil ich in allen Genres war, es ist für mich ganz wichtig, dass die Tänzer eine klassische Basis haben, weil ich daran glaube, je mehr Möglichkeiten ich als klassischer Tänzer habe, und je besser ich da bin, umso leichter fallen mit alle anderen Stile.“
„Die Kompanie wird täglich ein klassisches Training haben, und wir werden Choreographien haben, die mit klassischen Ballettelementen arbeiten, aber auch moderne Teile haben. Ich werde versuchen, für jedes Stück den richtigen Tanzstil zu wählen, sodass es für die Zuschauer spannend und vielseitig, aber auch für die Tänzer spannend und vielseitig bleibt“, meint Vollack.