Steirische Sägewerke klagen über zu wenig Holz

Heimische Sägewerke sind unterversorgt: Trotz zahlreicher vom letzten Sturm entwurzelter Bäume bleibt frisches Holz für die Produktion aus. Der niedrige Holzpreis nach dem Sommer sei mit ein Grund für die schlechte Versorgungslage.

Naturereignisse in Ober- und Niederösterreich drückten im Sommer auch in der Steiermark den Preis. Viele Holzverkäufer hätten auf einen besseren Preis gewartet, so Stefan Zwettler von der Sparte Forstwirtschaft in der Landwirtschaftskammer: „Es ist ganz klar, dass man im Sinne eines betriebswirtschaftlichen Denkens als Waldbesitzer auch von entsprechenden Holzpreisen abhängig ist.“

„Holz zu Mangelware geworden“

Obwohl der Föhnsturm letzte Woche teilweise große Schäden anrichtete - mehr dazu in Nach Föhnsturm: Aufräumarbeiten gehen weiter (13.12.2017), konnte er am Holzpreis nichts ändern, dafür war er zu schwach, so Zwettler. Zusätzlich sei die Nachfrage nach Holz im Moment ohnehin sehr groß: „Die Situation derzeit ist diesmal eine ganz andere aufgrund der Tatsache, dass die Sägeindustrie in erster Linie unterversorgt ist. Das heißt, dass Holz in gewisser Weise zur Mangelware geworden ist.“

Holz

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Im November wurden für Sägerundhölzer pro Festmeter etwa 88 bis 92 Euro verrechnet

Eine Unterversorgung mit Holz kann auch Richard Stralz, Vorstand bei Mayr Melnhof Holz, bestätigen: „Wenn man eine Normalversorgung mit 100 bezeichnet, sind wir jetzt bei 70.“ Im laufenden Winter rechnet er allerdings mit einer Steigerung des Holzzulaufs für seinen Betrieb. Laut Landwirtschaftskammer steigt der Preis derzeit auch wieder.

Industriehölzer nicht betroffen

Ein weiterer Holzverarbeiter in der Steiermark, der ungenannt bleiben will, berichtet von einer ähnlichen Unterversorgung - dort komme man gerade noch mit dem Lagerbestand über die Runden. Nicht betroffen von der Holzunterversorgung sind laut Zwettler Industriehölzer, etwa für die Erzeugung von Papier.

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