Erfolgreiche Tests: Kaindorf senkt Nitratbelastung

Immer wieder hat die Steiermark mit hoher Nitratbelastung im Grundwasser zu kämpfen. Mit einer speziellen Aufbringung der Gülle wird in der Ökoregion Kaindorf die Belastung um fast die Hälfte reduziert, wie aktuelle Testauswertungen zeigen.

Mit einem speziell entwickelten Anbau für den Gülletruck ist in diesem Frühjahr auf den Maisfeldern in der Ökoregion Kaindorf und in St. Stefan im Rosental Gülle aufgebracht worden. Die Folge: Die Nitratbelastung im Boden war laut den Verantwortlichen um bis zu 45 Prozent geringer, als wäre sie flächig aufgebracht worden.

Höherer Ertrag ohne zusätzlichen Dünger

Projektleiter Gerald Dunst von der Ökoregion Kaindorf erklärt: „Die Gülle wurde im Frühjahr vor der Saat in einer Tiefe von 20 Zentimetern in einem Gülleband oder einem Güllekanal abgelegt. Der Effekt ist, dass der Ammoniumstickstoff länger in Ammoniumform vorliegt. Und je länger Ammonium im Boden bleibt, umso länger kann es bis zum Juni - wenn die Pflanze wirklich den Stickstoff braucht - hinübergerettet werden.“

Dünger

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Das Forschungsprojekt ist zur Gänze von den Landesressorts für Umwelt- und Landwirtschaft finanziert worden, auch die landwirtschaftliche Fachhochschule Hatzendorf hat mitgearbeitet

Das hat auch die Nebenwirkung, dass der Ertrag um bis zu zwölf Prozent höher war, ohne dass wie üblich zusätzlicher Dünger notwendig geworden ist, so Dunst. Im Projekt sei man aber auch auf Verbesserungsmöglichkeiten gestoßen, die man nächsten Jahr ausprobieren will.

Daten werden in Traktor übertragen

So hat es heuer nicht immer geklappt, dass die Maispflanzen bei der Saat dann auch wirklich immer genau über den zuvor gelegten Güllebändern zu liegen kamen - „und hier werden wir alles mit GPS vermessen, das heißt der Gülletruck zeichnet haargenau auf, wo die Güllebänder abgelegt werden. Diese Daten werden in den Traktor übertragen, der dann wirklich zentimetergenau auf diese Reihen pflanzen kann“, schildert der Experte.

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