Feuerwehr leistet nach Brand Bewusstseinsarbeit

Rund zehn Kilometer weit hat die Feuerwehr am Dienstag das Löschwasser zu dem entlegenen in Brand stehenden Gehöft in Graden transportiert. Kein Einzelfall, heißt es am Mittwoch von der Feuerwehr - sie will mehr Bewusstsein schaffen.

Brand Köflach

APA/Erwin Scheriau

Drei Menschen - darunter auch ein Kleinkind - sind bei dem verheerenden Brand in Graden bei Köflach ums Leben gekommen

Es gibt entlegene Gemeinden in der Steiermark - und dort wiederum entlegene Gehöfte wie jenen in Graden im Bezirk Voitsberg, der am Stephanitag in Brand geraten war - mehr dazu in Drei Tote nach Brand in Köflach (26.12.2017) und Erste Befragung nach verheerendem Brand (27.12.2017).

Für die Feuerwehr sind solche Einsätze doppelt herausfordernd: und zwar hinsichtlich der Anzahl freiwilliger Einsatzkräfte vor Ort als auch des Löschwassers. So musste jenes zum Löschen des Brandes in Graden rund zehn Kilometer weit bis zum Gehöft transportiert werden.

„Drei bis fünf Kilometer keine Seltenheit“

Engelbert Huber, Bezirksfeuerwehrkommandant von Voitsberg, schildert: „In jeder Gemeinde hat man so exponierte Gehöfte, die man örtlich gut kennt und weiß, wie man im Ernstfall hingelangen kann. Für unsere Verhältnisse sind drei bis fünf Kilometer keine Seltenheit in diesen Gebieten. Dass es zehn Kilometer werden, kann durchaus passieren. Das Beispiel der gestrigen Katastrophe war ein solches, wo die vorhandenen Hydranten die Schüttung nicht haben: Wir müssen 3.000 bis 5.000 Liter Wasser in relativ kurzer Zeit haben, damit unsere Tanklöschfahrzeuge befüllt werden können.“

Brand Köflach

ORF

Rund 150.000 Liter Löschwasser mussten die Helfer heranschaffen

Die meisten Bewohner weit abgelegener Häuser seien sich der Lage und Gefahr sehr wohl bewusst, so Huber - und die meisten hätten vorgesorgt: „Das Einfachste ist natürlich, einen Teich anzulegen oder einen künstlichen Bereich. Es gibt sehr viele Jauchegruben, die nicht mehr verwendet werden, auch sehr viele Schwimmbäder in diesen entlegeneren Gebieten, die man im Ernstfall heranziehen könnte.“

Feuerwehr rät zu Rauchmeldern

Verpflichtend sei eine ausreichende Löschwasserversorgung aber nur für Bauten jüngeren Datums - bei oft jahrhundertealten Häusern greife die Verordnung laut Huber jedoch nicht. Er rät daher „zumindest in den Wohn- und Schlafräumen Rauchwarnmelder anzubringen. Das ist eine wenig kostenintensive Maßnahme, die aber in jedem Fall Leben retten könnte“. Der Bereichsfeuerwehrverband werde demnächst mit den Gemeinden wieder eine Aktion für Bewusstseinsbildung und Vorsorge starten, kündigt Huber an.