Kinderunfallreport soll Unfälle vermeiden helfen

Jährlich passieren in Österreich rund 165.000 Kinderunfälle - in der Steiermark gibt es nun die erste Datenbank zur Erfassung all dieser Unfälle. Dieser „Kinderunfall-Report“ soll helfen, tödliche, schwere oder „unnötiger“ Kinderunfälle zu vermeiden.

Bei Kindern unter fünf Jahren ist ein Unfall die häufigste Todesursache, bei älteren die zweithäufigste. Von den 32.000 Kindern, die jährlich in steirischen Spitälern behandelt werden, müssen etwa sechs Prozent stationär bleiben, bei 94 Prozent ist eine ambulante Versorgung ausreichend, wobei Kleinkinder wesentlich öfter über Nacht im Krankenhaus bleiben müssen, sagt Peter Spitzer - er ist Generalsekretär des Vereins „Große schützen Kleine“.

Art der Verletzung hängt vom Alter ab

„Wir haben bei den Verletzungen eine Abhängigkeit vom Alter. Wir sehen bei den kleineren Kindern, bei den jüngeren Kindern eher die Kopfverletzungen vorne, weil in diesem Alter natürlich der Sturz das häufigste Unfallereignis ist. Die älteren Kinder haben eher Frakturen der oberen Körperextremitäten, sprich der Arme, der Handgelenke, weil sie sich beim Sturz dann oft abstützen und die Knochen diese Unfallenergie nicht aushalten“, so Spitzer.

Präventionsprojekte greifen

Der Kinderunfall-Report bestätigt aber auch die Wirkung von langfristig angelegten Präventionsprojekten zur Kinderunfallvermeidung, wie sie der Verein „Große schützen Kleine“ entwickelt und durchführt: „Sehr wirksam sind aufklärerische Maßnahmen im Bereich der Gefahr des Wassers - hier sehen wir einen großen Fortschritt beim Bewusstsein der Eltern. Wir haben einen Gefahrenbereich Fenstersturz noch im Kleinkindalter - leichte Abhilfemaßnahmen sind kindersichere, versperrbare Fenstergriffe. Große Erfolge sehen wir im Straßenverkehr: Kindersitze im Auto sind ein wichtiges Sicherheitselement. Und wir sehen speziell auf der Skipiste, dass durch Skihelme die Kopfverletzungen sehr stark zurückgegangen sind.“

Die steirische Unfalldatenbank wird vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins „Große schützen Kleine“ betreut; dieses ist als externe Forschungsinstitution an die Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie in Graz angegliedert.

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