Polarwolf „Anouk“ aus Tierpark entkommen

Nach Grauwolf „Fritzi“ 2015 ist nun auch Polarwolf „Anouk“ aus einem Gehege im Tierpark Wilder Berg in Mautern getürmt. Bereits am Heiligen Abend soll er ein kleines Schlupfloch genutzt haben. Bisher konnte man ihn nicht einfangen.

Die Zoologen seien etwas ratlos, wie der Wolf entkommen konnte. Vermutlich war er zwischen Zaun und Betonsockel hindurchgeschlüpft. Das Tier soll sich in den ersten Tagen nach seinem Ausbruch noch in der Nähe des Geheges befunden haben, doch aufgrund der neuen Spurenlage sei nicht ausgeschlossen, dass der Wolf mittlerweile das Gelände des Tierparks auch verlässt, so Tierpark-Manager Georg Bliem, Chef der Planai-Hochwurzen-Bahnen.

Rudelkämpfe dürften Ursache sein

Laut Bliem dürften Rudelkämpfe die Ursache für den Ausbruch gewesen sein. „Anouk“ war der erste eigene Polarwolf-Nachwuchs am Wilden Berg. Zuvor hatte man zwei männliche Polarwölfe aus Frankreich zur österreichischen „Wolfs-Dame“ ins Gehege geholt.

Nach dem zwei Jahre alten „Anouk“ hatte das Rudel einen weiteren Wolf großgezogen, der nun ein Jahr alt ist, schilderte der Tierpark-Manager. „Anouk“ dürfte ins geschlechtsreife Alter gekommen sein, was wohl zu den Rudelkämpfen geführt hat.

Zwei Mal schon vor Linse der Jäger

Bliem war zuversichtlich, dass „Anouk“ bald betäubt und eingefangen werden kann. Dafür müssen die Jäger aber auf etwa 30 Meter an ihn heran. Zwei Mal hatten sie ihn bereits vor der Linse ihrer Betäubungsgewehre, doch es war nicht nah genug. Wenn er wieder eingefangen ist, wird der Jungwolf nicht mehr zurück in das Gehege kommen, sondern an einen anderen Tierpark abgegeben, sagte Bliem.

Sofort an Polizei wenden

Laut einer Stellungnahme des Wolfsbeauftragten Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien geht keine akute Gefahr von „Anouk“ aus, so die Bezirkshauptmannschaft Leoben. Es sei jedoch aufgrund seiner Herkunft aus einem Schaugehege und seiner teilweisen Gewöhnung an Menschen möglich, dass das Fluchtverhalten des Wolfes gegenüber Menschen im Vergleich zu Wildwölfen geringer ausgeprägt ist. Darum wird Beobachtern geraten, sich sofort an die Polizei zu wenden, wenn sie den Wolf entdecken, und nicht seine Nähe zu suchen. Optisch hat der Polarwolf Ähnlichkeit mit einem weißen Schäferhund.

„Fritzi“ 2015 nach fünf Wochen gefangen

Neben den fünf Polarwölfen sind derzeit auch vier Grauwölfe am „Wilden Berg“ daheim. Erst im Sommer 2015 war Grauwolf „Fritzi“ entlaufen und nach fünf Wochen wieder eingefangen worden - mit etwa zehn Kilogramm mehr auf den Rippen, denn er hatte einige Hühner gerissen -mehr dazu in Grauwolf „Fritzi“ wieder eingefangen.

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