Kulturhauptstadt: Steiermark erneut Anwärter

15 Jahre ist es her, dass Graz Kulturhauptstadt war. In sechs Jahren könnte der Titel wieder in die Steiermark gehen: Das Salzkammergut bewirbt sich als Region für das Kulturhauptstadtjahr 2024.

Im Jahr 2024 darf Österreich wieder eine der beiden Europäischen Kulturhauptstädte stellen. Dabei wird der Titel erstmals nicht nur an Städte, sondern auch an Regionen vergeben. Das Salzkammergut will diese Neuregelung gemeinsam mit Bad Ischl nützen.

Von Gebäuden bis zum Dialekt

Bereits seit einem Jahr arbeiten die beteiligten steirischen Gemeinden an den Planungen und Leitfäden, so der Grundlseer Bürgermeister Franz Steinegger: „Wir haben eine Taskforce gegründet, in der Vertreter der vier Gemeinden des Salzkammerguts sind - Bad Mitterndorf, Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee. Wir sind jetzt im Prozess, ein Leitbild zu erschaffen, zu schauen, wer wir sind - was macht das Ausseerland heutzutage aus und vor allem: Wo will das Ausseerland im Jahr 2030 stehen, und mit welchen Maßnahmen kann man das erreichen?“

Grundlsee

APA/Cornelia Schuss

Die Gemeinde Grundlsee könnte Teil der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 werden

Während man in Graz 2003 etwa das Kunsthaus oder die Murinsel errichtet hat - mehr dazu in Graz 2003: Was blieb vom Kulturhauptstadtjahr? -, gehe es der Region Salzkammergut/Ausseerland nicht um teure Prestigeprojekte, sondern vielmehr um die Identität: „Für das Ausseerland heißt das, wir beachten die Baukultur, die bei uns eine spezielle ist. Wir beachten die Gesprächskultur, wo der Dialekt einen großen Stellenwert hat, wir kümmern uns um die Volkskultur, aber natürlich auch um die Kunst.“

Graz 2003, Uhrturm mit Schatten

ORF

2003 wurde Graz zur Kulturhauptstadt Europas ernannt

Notwendiger Prozess

Die mögliche Ernennung zur „Kulturhauptstadt 2024“ sieht Steinegger nicht nur als touristischen Aufschwung für die Region: „Das ist ein Prozess, den das Salzkammergut ohnehin hätte machen müssen. Es ist wichtig zu wissen, wohin die Reise geht. Darum ist das eine gute Chance, zu hinterfragen wer man ist.“

Sollte man wirklich zur Kulturhauptstadt ernannt werden, sei das „eine hervorragende Sache“, so Steinegger, „weil da geht’s um Bekanntheit, darum sich in Europa und Österreich als Region bestmöglich zu präsentieren und sich eine Identität geben zu können, die dann auf Jahrzehnte wieder Leitbild und sinnstiftend sein kann“. Die Einreichfrist läuft bis 31. Dezember, Anfang 2019 wird man dann erfahren, wer sich in sechs Jahren als Europäische Kulturhauptstadt bezeichnen darf.

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