Mutter-Kind-Pass soll verlängert werden

Anstatt bis zum sechsten soll der Mutter-Kind-Pass nun bis zum 18. Lebensjahr gültig sein und kostenlose ärztliche Untersuchungen ermöglichen - ganz zur Freude steirischer Kinder- und Jugendärzte.

Derzeit sieht der Mutter-Kind-Pass fünf Untersuchungen während der Schwangerschaft vor, zusätzlich wird eine Hebammenberatung angeboten; nach der Geburt folgen dann fünf Jahre lang verschiedene Untersuchungen des Kindes - daran ist auch die Höhe des Kinderbetreuungsgeldes gekoppelt.

Mutter Kind Pass Untersuchung

ORF

Anstatt bis zum sechsten soll der Mutter-Kind-Pass nun bis zum 18. Lebensjahr gültig sein

Langjährige Ärzteforderung

Die Idee von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), den Pass bis zum 18. Lebensjahr zu verlängern, wird von Ärzten positiv aufgenommen, so Reinhold Kerbl, Leiter der Abteilung für Kinder und Jugendliche am LKH Hochsteiermark: „Es ist eine sehr wichtige Phase, weil gerade in dieser Phase in den Kindern und Jugendlichen körperlich, aber auch seelisch, psychisch extrem viel vorgeht, und diese Phase sollte man nicht aus den Augen verlieren.“

Die Ausdehnung sei eine langjährige Forderung der österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, so Kerbl, der auch die Schließung einer Untersuchungslücke ausmacht: „Wir sehen derzeit eine Ungerechtigkeit: Dass man bis zum sechsten Lebensjahr untersucht werden darf, dann praktisch zwölf Jahre nicht, und ab dem 19. Lebensjahr darf man wieder jedes Jahr zur Gesundenuntersuchung gehen. Das ist unlogisch.“

Mehrere Vorteile

Die Neuregelung habe auch den Vorteil, dass man Kinder auf Suchtverhalten, Mediennutzung und auch Impfungen hinweisen und darüber hinaus an Schlafverhalten und der körperlichen Gesundheit - Stichworte Übergewicht und Beweglichkeit - arbeiten könne. Dass viele Kinder keinen Purzelbaum mehr machen können, sei nicht neu; mittlerweile könnten aber auch viele nicht mehr rückwärts gehen, meint Kerbl - hier könnten Vorsorgeuntersuchungen helfen.

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