Neues Zentrum für Suchtmedizin eröffnet

Im LKH Graz Süd-West ist am Mittwoch ein neues Zentrum für Suchtkranke eröffnet worden. Insgesamt werden rund 30 Mio. Euro investiert; die Verantwortlichen sprechen von einem großen Sprung in der Qualität.

In den Neubau wurden knapp 17 Mio. Euro investiert, zudem werden die bisherigen Räume um rund neun Mio. Euro saniert. Mit dem modernen Gebäude könne man den suchtkranken Menschen jene Würde verleihen, die sie sich selbst nicht geben können, formulierte es Michael Lehofer, der ärztliche Direktor des LKH Graz Süd-West, am Mittwoch.

„Es geht um die Wertschätzung“

Johann Sailer von der Abteilung für Suchtkranke ergänzte: „Es geht unglaublich um die Wertschätzung und die Anerkennung dieses Metiers als Krankheit, und ich glaube schon, dass man mit der Architektur, mit der zweiten Haut einiges damit schaffen wird können.“

120 Behandlungsplätze

Insgesamt stehen im neuen Zentrum 120 Behandlungsplätze zur Verfügung, davon sind 12 sogenannte Tagesklinikplätze. Ein- und Zweibettzimmer sorgen für die nötige Ruhe, zusätzlich gibt es eine Spezialambulanz für Suchtmedizin und eine Ambulanz für die Behandlung von Substitutionspatienten.

Neues Zentrum für Suchtmedizin in Graz

APA/Heinz A Pachernegg

Laut Sailer sind 70 Prozent der Menschen, die behandelt werden, von Alkohol abhängig, zunehmend würden jedoch auch Tablettensüchtige eingeliefert. Oft hätten die Menschen zusätzlich eine Grunderkrankung - wie Depressionen oder Angststörungen.

Ziel des Gesamtprojektes sei es, Menschen, die versuchen, sich von einer Sucht zu befreien, bessere Bedingungen zur Verfügung zu stellen, hob Bernhard Haas, der Betriebsdirektor des LKH Graz Süd-West, der ehemaligen Nervenklinik Sigmund Freud, bei der Eröffnung hervor.

Auch „Ausweichstation“ eröffnet

Im LKH Graz Süd-West wurde am Mittwoch außerdem eine sogenannte Ausweichstation eröffnet - das erste Krankenhaus der Steiermark aus massivem Holz. Dank der Modulbauweise können verschiedenste Stationen während Sanierungen oder Umbauten hierher übersiedeln.

„Das ist tatsächlich eine temporäre Lösung, jeweils, wenn ein Gebäude saniert wird und für eine Zeit lang ausfällt - und es beginnt hier unmittelbar die nächste große Sanierung -, dann ist in dieser Ausweichstation Platz, um die Versorgungsleistungen weiter aufrechterhalten zu können“, sagt Gesundheitslanderat Christopher Drexler (ÖVP).

In die sogenannte Ausweichstation wurden rund viereinhalb Millionen Euro investiert. Laut Krankenanstaltengesellschaft KAGes seien solche Stationen während Sanierungen auch an anderen Krankenhausstandorten denkbar.

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