Foodsharing: Genießen mit gutem Gewissen

Ein Topfentascherl, eine Pizzasemmel oder ein Verlängerter - was für die einen selbstverständlich ist, ist für viele andere Menschen purer Luxus. Foodsharing-Aktionen wie „Brot am Haken“ sollen das in Graz ändern.

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Auch das Verteilen bzw. Abgeben von überschüssigen Lebensmitteln in sogenannten Fairteiler-Kästchen in Graz- und Umgebung läuft sehr gut

Foodsharing, also Essen zu teilen, liegt voll im Trend: Viele Betriebe oder Privatpersonen spenden Essen an Bedürftige. Seit Anfang der Woche ist etwa auch die Schloßberg-Bäckerei in Graz mit der Aktion „Brot am Haken“ mit dabei: So können Kunden vor Ort neben ihrem Einkauf auch für Menschen, die sich in einer Notlage befinden, Brot und Gebäck kaufen. Der Kassabon wird dann sichtbar vor der Theke auf einen Haken gehängt.

Hoffen auf niedrige Hemmschwelle

Schon seit längerer Zeit teilen Andrea und Bernhard Schudi ihre Lebensmittel: Gebäck wird abends abgeholt und in Graz verteilt. Jetzt können auch die Kunden etwas Gutes tun, indem sie die Gutscheine für Fremde mitbezahlen.

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Diese auf einem Haken aufgespießten Bons können dem nächsten Gast eine große Freude machen: „Jetzt wünschen wir uns, dass die Leute das wirklich in Anspruch nehmen, keine Hemmschwelle haben, den Zettel runternehmen“ - und gegen für sie kostenlose Waren eintauschen.

Zahlen für andere

Mealsharing ist seit Mitte 2015 auch auf dem Grazer Dietrichsteinplatz Thema: Beim Imbissstand Wilding wurden bis heute 4.016 Mahlzeiten an Bedürftige gespendet.

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Bardh Bakalli erklärt: „Das Konzept ist ähnlich wie das in Italien, wo man einen Kaffee für jemand anderen zahlt. Bei uns kaufen unsere Stammkunden meist für sich selbst etwas und sagen: Ich zahle das zweimal, auch für jemanden der die Sozialcard hat, Megaphon verkauft.“

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Aushang bei Kapadokya

Auch bei Osman Kücükceli vom Kebaphaus Kapadokya auf dem Jakominiplatz kann die Kundschaft eine Dönermarke für andere Menschen erwerben: „Ich habe auch sehr viele Bettler, die wissen, dass es bei mir immer was gibt. Wir müssen auch auf die Obdachlosen schauen.“

Fair teilen beim Verteilen

Die Dönermarke, Mealsharing am Imbisstand, Brot am Haken - in Graz ist das Teilen von Essen schon längst angekommen. Auch das Verteilen bzw. Abgeben von überschüssigen Lebensmitteln in sogenannten Fairteiler-Kästchen in Graz und Umgebung läuft sehr gut. Eine von 16 Stationen steht etwa neben dem Weltladen in der Grazer Reitschulgasse.

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