Lawinengefahr macht Sprengungen notwendig

Die Lawinensituation in der Obersteiermark bleibt angespannt. Um zu verhindern, dass sich Lawinen selbstständig lösen und Straßen verschütten, sind am Dienstag und Mittwoch Lawinensprengungen geplant.

Lawinenwarnung:

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In den sogenannten Nord-Staulagen - also vom Dachstein bis zur Rax - bleibt die Lawinenwarnstufe vier aufrecht - mehr dazu in Lawinengefahr: Hohe Warnstufe in der Steiermark (22.1.2017). Der Temperaturanstieg und damit verbundener Regen führen dazu, dass der schwere Schnee den lockeren regelrecht wegdrücken kann. Die Wettersituation mit Wolken und Nebel lässt am Dienstagnachmittag nur ein kurzes Zeitfenster für Erkundungsflüge und mögliche Sprengungen zu. Insgesamt gibt es aber elf gefährdete Hänge - vor allem im Bezirk Liezen.

Lawinenkommission im Einsatz

„Ganz konkret bereiten wir uns derzeit beim Hubschrauberstützpunkt in Aigen im Ennstal für drei Sprengungen vor, die stattfinden sollen. Im Gebiet der Planneralm, im Raum Oppenberg, das ist südlich von Aigen, und an der steirisch-oberösterreichischen Grenze im Bereich Unterlaussa“, schildert Christian Fiedler vom Militärkommando Steiermark Dienstagmittag.

Lawinengefahr Steiermark

ORF

Insgesamt gibt es derzeit elf gefährdete Hänge in der Steiermark

Dabei sitzt laut dem Lawinenexperten Arnold Studeregger im Hubschrauber neben einem Sprengexperten auch immer ein Mitglied der Lawinenkommission: „Die Lawinenkommissionen kennen das Gebiet sehr gut. Sie haben da ein sehr gutes Gefühl und auch Wissen. Sie fliegen mit dem Hubschrauber und können so von oben die Mächtigkeit der Schneedecke abschätzen.“

Zwei Minuten bis zur Explosion

Das Sprengmaterial hat der Hubschrauber schon dabei, so Fielder: „Das sind Pakete von fünf bis zehn Kilogramm. Der Hubschrauber fliegt dann sehr nahe an den Lawinenhang heran - bis zu zwei Meter über Grund. Danach wird die Sprengladung mit einer Zeitzündschnur abgeworfen. Dann dauert es zwei Minuten bis das Paket in der Lawine explodiert.“

Die Erkundungsflüge und Sprengungen sollen auch morgen noch weitergehen, da dürfte dann auch ein weiterer Hubschrauber vom Bundesministerium für Inneres zum Einsatz kommen. Straßensperren im Zuge der Sprengungen sollen so kurz wie möglich gehalten werden.

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