Ein Jahr nach IS-Razzia: Noch keine Anklagen
In ganz Österreich führten Beamte am 26. Jänner 2017 zeitgleich Hausdurchsuchungen im Kampf gegen den Terror durch: Alleine in Graz waren bis zu 600 Beamten von Polizei und Verfassungsschutz im Einsatz - mehr dazu in Anti-Terror-Razzia: „Gottesstaat geplant.“ (26.1.2017)
Im Visier standen radikale Islamisten, die versucht haben sollen, in Österreich eine radikal-islamistische Organisation aufzubauen und Mitglieder anzuwerben. Es besteht der Verdacht der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung - konkret soll es sich um die Terrormiliz Islamischer Staat handeln.
ORF
Datenflut muss ausgewertet werden
Anklagen konnten bislang allerdings noch nicht erstellt werden - der Verfassungsschutz ist nach wie vor damit beschäftigt, Unmengen an beschlagnahmten Daten auszuwerten; laut Staatswanwaltschaft Graz handelt es sich um viele Terabyte Daten.
Bei den Festgenommen handelte es sich um Männer und Frauen unter im Alter von 21 bis 49 Jahren; gegen insgesamt 22 Beschuldigte sind Verfahren anhängig, sieben Festgenommene sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft, so die Staatsanwaltschaft.
Verdächtige im Kampf für den IS getötet
Doch nicht alle Verdächtigen, die den Behörden namentlich bekannt waren, konnten bei der Anti-Terror-Razzia festgenommen werden - viele sind ihnen sozusagen vor der Festnahme entwischt. Gegen einen Teil der Beschuldigten wurden die Verfahren eingestellt bzw. abgebrochen, sie kamen laut Behörden später bei Kampfhandlungen im Kriegsgebiet von Syrien ums Leben. Ein anderer Teil ist noch immer flüchtig, nach diesen Verdächtigen wird weiterhin international gefahndet.