„Intelligente Verbände“ für chronischen Wunden

Die Menschen werden immer älter und pflegebedürftiger - offene Wunden können aber auch durch chronische Erkrankungen wie Diabetes entstehen. In Graz wird nun an völlig neuen Lösungsansätzen geforscht.

Es sind komplexe biochemische Prozesse, die dazu führen, dass manche Wunden derzeit nicht heilen. Das Team des neuen Forschungszentrums COREMED versucht, diese zu entschlüsseln und arbeitet an völlig neuen Methoden der Wundheilung.

Bis zu 300.000 Österreicher betroffen

Biologen, Chemiker, Mediziner und Materialtechniker forschen gemeinsam. Lars-Peter Kamolz leitet das neue Zentrum, an dem Fachleute von Joanneum Research, der medizinischen Universität Graz, der Grazer Uniklinik und der Uni Graz zusammenarbeiten.

„Wir gehen davon aus, dass in Österreich rund 200.000 bis 300.000 Menschen chronische Wunden haben, und eines der Hauptaugenmerke dieser Forschungseinheit wird es sein, neue Verbandmaterialien und neue Therapieoptionen für die Patienten zu entwickeln - dass die Wunden irgendwann nicht mehr chronisch sind, sondern wirklich abheilen, und dann auch im abgeheilten Zustand bleiben - das heißt nicht mehr auftreten“, sagt Lars-Peter Kamolz.

Verbandsmaterial analysiert Wunde

Erforscht wird in Graz auch der Prozess der Hautalterung: Es geht um Substanzen, die Hautschäden im Alter verringern könnten - hier darf erst in ein paar Jahren mit Ergebnissen gerechnet werden.

Bei den neuartigen sogenannten „intelligenten Wundverbänden“ ist man dagegen in der Umsetzung schon sehr weit: „Die dann nebenbei, da sie Verbände sind, auch zum Beispiel einem sagen können, liegt dort ein Infekt vor, liegt dort eine Wundheilungsstörung vor - was braucht die Wunde da gleich. Das heißt, wir wollen intelligente Verbandmaterialien entwickeln.“ Erste Ergebnisse könnten noch heuer präsentiert werden, hofft Kamolz.

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