Unizugangspläne: Wohlwollen bei steirischen Unis

Die Universitäten sollen künftig mehr Geld erhalten, andererseits soll es in bestimmten Studienfächern schwerer sein, einen Studienplatz zu bekommen. Bei TU und Uni Graz sieht man diese Pläne durchaus mit Wohlwollen.

Die Universitäten sollen bereits ab Herbst 2019 die Möglichkeit zu neuen Zugangsbeschränkungen in Jus, Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen erhalten: Das sieht ein Entwurf zur neuen Unifinanzierung vor, der am Mittwoch im Ministerrat beschlossen werden soll; auch für lokal überlaufene Fächer sollen Schranken möglich sein. Dafür gibt es allerdings künftig auch mehr Geld - mehr dazu in Neue Schranken bei Unizugang geplant (news.ORF.at).

Uni Graz hofft auf kräftige Budgetaufstockung

Gegen mehr Geld kann wohl niemand etwas einzuwenden haben, auch nicht die Rektorin der größten steirischen Universität, der Karl Franzens-Universität in Graz, Christa Neuper, „ansonsten wäre es schwer möglich gewesen, ohne zusätzliche Professuren auch tatsächlich eine Verbesserung der Betreuung der Studierenden zu erreichen“.

Welche Uni für den Zeitraum 2019 bis 2021 mehr Geld bekommt, wird allerdings erst verhandelt. Das Jahresbudget der Karl-Franzens-Universität Graz liegt momentan bei etwa 200 Millionen Euro pro Jahr - Christa Neuper hofft aber, die Mittel im zweistelligen Millionenbereich aufzustocken.

TU Graz rechnet mit „zweistelligem Prozentbereich“

Ähnlich sieht das auch der Rektor der Technischen Universität Graz, Harald Kainz: Die TU Graz habe heute um zwei Drittel mehr Studierende als noch beim Aufteilungsschlüssel vor 14 Jahren - für sie hat die TU 150 Mio. Euro im Jahr zur Verfügung.

„Wir gehen davon aus, dass es hier eine Aufstockung im zweistelligen Prozentbereich gibt - es war einmal die Rede, dass das in eine Größenordnung von etwa 15 Prozent gehen kann“, so Kainz.

Moderate Beschränkungen „sinnvoll“

Ab Herbst nächsten Jahres wird es neue Zugangsbeschränkungen für die Studienrichtungen Jus, Sprachen und Pädagogik geben. Christa Neuper spricht von einer moderaten, aber angesichts des großen Andrangs in diesen Fächern sinnvollen Einschränkung: „In den Rechtswissenschaften waren es im letzten Studienjahr 750 Studienanfänger, Highlight waren, glaube ich, 860 Erstsemestrige zum Beispiel im Studienjahr 2014/2015. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Pädagogik - auch da liegen wir bei über 800 Studienanfänger.“

TU: Keine Beschränkung bei Informatik

Auch den Zugang zu lokal überlaufenen Studienrichtungen können Unis beschränken, und das sei sinnvoll, sagt TU-Rektor Kainz - an der TU Graz gibt es derzeit Beschränkungen bei den Studien Architektur und Molekularbiologie.

In anderen Bereichen der TU sieht er die Notwendigkeit einer Zugangsbeschränkung derzeit nicht - im Gegenteil: Im Bereich Informatik hat die TU Beschränkungen ganz gezielt ausgesetzt, „weil wir ganz dringend junge Damen und Herren benötigen, die bereit sind, Informatik zu studieren“, so Kainz: Das bedeute zwar zusätzliche Aktivitäten in der Betreuung der Studierenden, Informatik sei aber eines der Studien mit den größten Zukunftsaussichten.

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