Schladming: WM 2013 sorgte für Aufwind

In Schladming träumt man gerade von Olympia 2026 - dabei ist es gerade erst einmal fünf Jahre her, dass die Ennstaler Stadt Austragungsort der alpinen Ski-WM war. Die damaligen Investitionen hätten sich gelohnt, so der Tenor.

Erste Weichen für eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026 sollen nächste Woche im Schladminger Gemeinderat gestellt werden - mehr dazu in Graz und Schladming wollen Olympia 2026, in Olympia 2026: Landespolitik zurückhaltend sowie in Olympia 2026: Eishalle sorgt für Kopfzerbrechen.

„Nachhaltig“ Schlagwort der Stunde

Vor fünf Jahren war Schladming Austragungsort der alpinen Ski-WM, und geht man heute durch den Ort, hört man sehr oft das Wort „nachhaltig“: Die Investitionen in die Infrastruktur in dreistelliger Millionenhöhe hätten sich absolut gelohnt, zeigt sich etwa Hans Grogl, Obmann des Wintersportvereins Schladming, überzeugt: „Wir sind ein relativ kleiner Ort. Es ist in den letzten Jahren sehr viel gebaut worden, sicherlich durch die WM haben sich sehr viele Personen angesiedelt. Schladming hat sich sehr gut entwickelt - alle, die dem damals kritisch entgegengestanden sind, sind heute die Schulterklopfer.“

„Mehr als nur gut gelungen“

Auch der Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter teilt diese Einschätzung, und auch er zeigt sich mit der Entwicklung seiner Gemeinde sehr zufrieden: „Wir haben all diese anfangs durchaus kritisierten Infrastrukturen gut genutzt, um den Tourismus nachhaltig zu fördern und zu steigern und so die wirtschaftliche Grundlage zu sichern. Das Leuchtturmprojekt der Politik ist mehr als nur gelungen.“

Schladming

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„Unterwegs zur Ganzjahresdestination“

Von der „Nachhaltigkeit der Ski-WM“ spricht auch der Geschäftsführer der Tourismusregion Schladming-Dachstein, Matthias Schattleitner: „Ich glaube, wir können alle sehr stolz sein, dass die Investitionen alle sehr nachhaltig umgesetzt worden sind. Wir sind internationaler geworden, und wir können neue Sachen - Kongresse etwa - anbieten. Wir sind unterwegs zur Ganzjahresdestination.“

Mehr Nächtigungen

Das lässt sich auch mit konkreten Zahlen belegen: So stieg die Zahl der Gäste und der Nächtigungen in der Regionen in den vergangenen fünf Jahren deutlich an. „Den großen Schub haben wir die vergangenen fünf Jahre gemacht. Nach der WM hatten wir ein Plus von 20 Prozent bei den Nächtigungen ,und ein Plus von 27 Prozent bei den Ankünften“, so Schattleitner.

Planai-Hochwurzen-Bahnen haben profitiert

Dass sich die insgesamt mehr als 400 Millionen Euro an Investitionen gelohnt haben, sähe man auch an der wirtschaftlichen Entwicklung der Planai-Hochwurzen-Bahnen, so deren Geschäftsführer Georg Bliem: „Das hat sicher viel mit der WM zu tun. Es ist auch im Bereich der Seilbahnen und der Pisteninfrastruktur investiert worden. Man hat sich fit aufgestellt, um konkurrenzfähig zu sein, und es hat sich ausgezahlt. Wir sind derzeit das wahrscheinlich am stärksten wachsenden Seilbahnunternehmen in Österreich, mit einem Plus von 35 Prozent beim Umsatz im Gesamtkonzern.“

Schladming WM 2013

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Auf diesen Zahlen will man sich in Schladming aber nicht ausruhen: Daher werden bis 2020 neuerlich mehr als 34 Millionen investiert, um die Gondelbahnen auf die Planai und die Hochwurzen zu erneuern - mehr dazu in Planai bekommt 160 neue Gondeln (11.1.2018).

Teurer Wohnraum

Aktuell zahlt man für eine Wohnung rund 4.000 Euro pro Quadratmeter - das entspricht dem Preis einer Wohnung in Toplage in der Landeshauptstadt Graz

Immobilienpreise deutlich gestiegen

Bei allem Jubel gibt es aber auch eine Schattenseite: So seien die Immobilienpreise in Schladming in den vergangenen Jahren nicht zuletzt wegen der gestiegenen Nachfrage deutlich in die Höhe geschossen, sagt der Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien Nikolaus Lallitsch: „Das Immobilienangebot in der Region ist spärlich. es gibt dort sehr restriktive Vorgaben, was die Flächenwidmung - insbesondere die Zweitwohnsitze - betrifft. Man kann sagen, dass sich die Preise in diesen fünf Jahren etwa um 30 Prozent nach oben entwickelt haben.“

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