„Rathaus der Herzen“ im Forum Stadtpark
Heidrun Primas stellt sich das Forum Stadtpark auch in Zukunft als sogenanntes „Rathaus der Herzen“ vor: Die Frage nach dem „Wir“ soll hier aus möglichst vielen Perspektiven beleuchtet und diskutiert werden. Hier, das ist das Forum Stadtpark als „Ort und Wirkungsstätte für die Freiheit des Geistes und der Kunst“, erklärt Primas.
Kunst als Werkzeug
In den Räumlichkeiten des Forum Stadtpark soll ein Modell des Zusammenlebens diskutiert, ausverhandelt und in die Öffentlichkeit getragen werden. Als Werkzeug dazu dienen Kunst und Kultur, „weil Kunst etwas vermag, was andere Sprachen nicht so gut können“, sagt Primas.
„Wir“ in verschiedenen Formen
Mit der Performance unter dem Titel „Merk-Würdig Gewöhnlich - der Tag bevor ich geboren bin“ mit Menschen ab 60 Jahren eröffnet Vera Hagemann im März das Programm 2018. Der Inhalt ist die Dekonstruktion verschiedener, bestehender Wir-Konzepte sowie dem gegenüber die Suche nach fruchtbaren Wir-Modellen ist ein Teil des neuen Jahresprogrammes.
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Leo Kühberger und Markus Gönitzer untersuchen in der Sparte Gesellschaftspolitik den Staat als Wir-Konstruktion. In der Literatur lädt Christoph Szalay unter anderem Ende April das Autorinnenkollektiv „Nazis & Goldmund“ ein. Für die bildende Kunst richtet das Duo „Zweintopf“ neben zwei geplanten Gruppenausstellungen zum Titel „Nach der Natur“ eine Heute-Bibliothek ein.
Den Fokus auf die feministische Seite der Wir-Frage legt für die Fotografie Clara Wildberger, etwa in der Schau „Sisterhood and Gentlemen“ - hier knüpfen für die Architektur Claudia Gerhäusser und Franziska Hederer an, die zum Schwerpunkt „Stadt der Frauen“ ein Filmprojekt planen.
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Filipa Cicin-Sain und Patrick Wurzwallner laden im Oktober wieder zum Ein-Tages-Festival „Tripledecker“ mit neuer Musik, Bands, Live-Acts und Djs. „Dunkelkammerkonzerte“ und Impro-Gigs bestehen fort. Neu ist eine Kooperation mit dem Elevate Festival.
(Fast) 60 Jahre Forum Stadtpark
Auch rückt das Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen des Forum Stadtparks immer näher - passend zum visionären Charakter des 1959 gegründeten Künstler- und Künstlerinnen-Hauses sind traditionelle Feierlichkeiten nicht zu erwarten.
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„Es geht um die Aktivierung des Organismus Forum Stadtpark“, sagt Heidrun Primas. Für den Blick in die Vergangenheit werden einige Gründungsmitglieder eingeladen und alte Projekte wieder besprochen. Vor allem aber wolle man das für die Zukunft nützen, so Primas. „Wir werden ein noch vielfältigeres Programm haben, das nicht nur spaten-, sondern auch generationenübergreifend sein wird“, sagt die Leiterin.
Diskussion um Gesellschaft als Mittelpunkt
Außerdem soll das eigene Schaffen reflektiert werden. „Wir werden unterschiedliche Blitzlichter auf Ereignisse, Verwerfungen und Debatten werfen, die hier stattgefunden haben“, so Primas. Trotzdem soll auch eine um Gesellschaft im Mittelpunkt stehen - im Sinne des „Wir“.