Erste Kündigungen bei PPC in Frauental

Das Aus des Keramikwerks PPC in Frauental im Bezirk Deutschlandsberg dürfte besiegelt sein. Trotz Interessenten und Übernahmeangeboten werden die ersten Mitarbeiter gekündigt. Die Gewerkschaft rechnet mit weiteren Entlassungen.

Vor einer Woche ist die Ankündigung gekommen, dass das Isolatorenwerk PPC im weststeirischen Frauental geschlossen wird - mehr dazu in Endgültiges Aus für Keramikwerk in Frauental(31.1.2018).

Arbeitsstiftung gegründet

Nun sollen die ersten Mitarbeiter gehen - obwohl es paradoxerweise Interessenten gebe, sagt Josef Muchitsch, Chef der Gewerkschaft Bau-Holz: „Angebote und Interesse sind da, aber offenbar will hier PPC eine Marktbereinigung in Europa haben. Das heißt, leider wird ein Werk geschlossen, zu Lasten des Wirtschaftsstandortes Österreich.“ 18 der 95 Dienstnehmer werden laut Muchitsch bald eine Kündigung erhalten: 15 Personen im Arbeitsbereich und drei Angestellte. Für die betroffenen Mitarbeiter ist bereits eine Arbeitsstiftung gegründet worden.

Keine Streiks zu erwarten

Die Gewerkschaft rechnet damit, dass nach und nach weitere Kündigungen folgen. Die Geschäftsführung beabsichtige die bestehenden Aufträge abzuarbeiten, der letzte Produktionstag werde im zweiten Quartal sein, so Muchitsch. Ein Umdenken der Geschäftsleitung sei nicht zu erwarten. Angedachte Streiks seien auch keine Lösung. Man müsse den betroffenen Mitarbeitern helfen, so der Gewerkschafter.

Am Montag gab es eine Sitzung mit SPÖ-Soziallandesrätin Doris Kampus, dem Arbeitsmarktservice, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft zum Thema Arbeitsstiftung, sagt Muchitsch: „Die Stiftung wird jetzt voll aktiviert, von den 95 Beschäftigten haben 70 ihr Interesse bekundet, in die Stiftung eintreten zu wollen, um sich für andere Jobs fit zu machen. Auch in anderen Branchen“, so Muchitsch. Einige Mitarbeiter hätten bereits jetzt Jobangebote von anderen Firmen.

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