Aus Tabakwerk wird Ärztezentrum in Fürstenfeld

In einem Gebäude der ehemaligen Tabakwerke in Fürstenfeld entsteht derzeit ein modernes Ärztezentrum. Sieben Fachärzte werden im Erdgeschoss arbeiten. Im Obergeschoss entstehen 37 geförderte Wohnungen.

Seit der Schließung der Tabakwerke wird an einer sinnvollen Nachnutzung des Geländes gefeilt. Das Ärztezentrum entsteht im sogenannten Schloss am Stein. Anfang April soll hier der erste Facharzt seine Praxis eröffnen.

Langer Weg zu neuen Plänen

Es war ein langer Weg, sagt Fürstenfelds Bürgermeister Werner Gutzwar, bis feststand, wie das sogenannte Schloss am Stein weiter genutzt werden soll. Im Erdgeschoss wird derzeit auf einer Fläche von rund 1.800 Quadratmetern ein Ärztezentrum gebaut, mit dem Ziel, „die medizinische Grundversorgung in dieser Region für die Bevölkerung sicherzustellen, mit einem breiten Spektrum an Fachärzten mit unterschiedlichen Fachrichtungen. Aber auch der Standort mitten im Herzen von Fürstenfeld ist wichtig für ein Fachärztezentrum, einerseits für die Erreichbarkeit, andererseits für die Frequenz in der Innenstadt“, so Bürgermeister Gutzwar.

Ärztezentrum Fürstenfeld

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Im ersten Stock des Gebäudes entstehen 35 wohnbaugeförderte Wohnungen.

Sieben Fachrichtungen werden im Ärztezentrum untergebracht sein. Mit Anfang April soll ein Radiologe seine Praxis beziehen können. Nach und nach werden ein Lungenfacharzt, eine praktische Ärztin, ein Urologe, ein Neurologe, eine Psychologin und ein Physiotherapeut dazukommen; zwei Ordinationen sind noch frei.

Stadtgemeinde fördert Ärzte

Investor und Architekt Friedrich Ohnewein investierte acht Millionen Euro; das Land und Banken investierten ebenfalls. Die Stadtgemeinde Fürstenfeld zahlte rund eine Million Euro für die gesamte Verkehrsaufschließung, für Parkplätze und eine Brücke, eine Bushaltestelle soll noch kommen. Auch die Ärzte werden von der Stadtgemeinde gefördert, sagt der Bürgermeister.

Ärztezentrum Fürstenfeld

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Das Schloss am Stein steht auf dem Gelände der ehemaligen Austria Tabakwerke. Hier arbeiteten um 1900 rund 2.000 Menschen, bei der Schließung 2004 waren es noch 60.

Umbau mit Rücksicht auf Denkmalschutz

Die Bausubstanz von 1770 steht teilweise unter Denkmalschutz, so Architekt Ohnewein: „Wir haben ja auch Rückbauten machen müssen. Der Innenhof wurde entkernt, die alte Arkadenstruktur wird wieder kommen. Der Innenausbau erfolgt nach modernen Gesichtspunkten, entspricht einem Neubau in der Qualität durch Fußbodenheizung, neue Fenster und die ganze Haustechnik ist natürlich alles neu mit Fernwärme und moderner Ausführung.“

Mit dem Ärztezentrum wird der Großteil des Gesamtareals genutzt, auch ein Gastro-Betrieb soll noch kommen. Für jenen Bereich, der auch nach 2018 leer steht, denkt der Bürgermeister unter anderem an ein Tourismusprojekt.

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