TU konzipiert schadstoffarmen Güterverkehr

An der Technischen Universität Graz entwickeln Forscher ein neues Konzept für einen schadstoffarmen Güterverkehr - so sollen künftig Waren nach Graz kommen, ohne die Luft weiter zu verschmutzen.

Jeden Tag werden Tonnen um Tonnen an Gütern nach Graz gebracht, zum Beispiel Lebensmittel oder Handelswaren, auch die Zahl der Paketboten wird durch den verstärkten Onlinehandel immer mehr. All diese Transporte mit Lastautos verursachen Schadstoffe, die die ohnehin schon stark mit Feinstaub belasteten Grazer Luft weiter schädigen.

Verteilung über neue Verteilerzentren

Geht es nach dem Konzept der Grazer TU, sollen die Güter künftig auf völlig neuen Wegen in die Landeshauptstadt kommen und dort dann weiter verteilt werden.

Zentrale Elemente dabei sollen mehrere Verteilerzentren werden, die an logistisch wichtigen Punkten in der Stadt positioniert sein sollen und bei denen alle Güter angeliefert werden, sagt Peter Fischer vom Institut für Fahrzeugtechnik der TU Graz: „Man kann sich das so vorstellen: Es könnte ein größeres Lager sein, es könnte auch ein kleinerer Kasten sein, in dem Güter angeliefert werden, und dort wird dann ein großes oder kleines Paket von einem Fahrzeug übernommen und so ausgeliefert, damit am wenigsten Verkehrs- und Schadstoffbelastung entsteht.“

Weitertransport mit Elektro-Lastautos

Für den Weitertransport in der Stadt plant man zwei verschiedenen Transportmittel: einerseits kleine, autonom fahrende Autos, an denen bereits ausgiebig geforscht wird, anderseits Elektro-Lkws, die von den Verteilerzentren aus zum Beispiel Lebensmittelketten beliefern und an jeder Station aufgeladen werden.

Erste Studien zu dafür einsetzbaren Elektro-Lkws habe man bereits durchgeführt, so Fischer: „Es wurde getestet, dass ein Lkw gerade die Strecke von einem Geschäft, wo er abliefert, zum anderen Geschäft schafft, wo er ebenfalls abliefert. So braucht er etwa nur 25 Kilometer weit fahren, da kommt der Lkw mit einer ganz kleinen Batterie aus - da wäre eine Batterie nicht größer als die eines der jetzt elektrisch betriebenen Kleinfahrzeuge in der Stadt. Damit würde eines der teuersten Elemente im Fahrzeug billig werden.“

Und der Kostenfaktor sei sehr wichtig, denn nur wenn es sich für die Wirtschaft rechne und die Politik mit an Bord sei, sei eine Umsetzung später auch wahrscheinlich, so der Experte.

Die Diesel-Debatte und die Fakten

Seit dem Entscheid des deutschen Bundesverwaltungsgerichts über die Zulässigkeit von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge in deutschen Städten scheint ein medialer Schiedsspruch getroffen: „Der Diesel ist tot.“ Selbst ernannte Experten verkünden das Aus von Diesel-Pkws in fünf Jahren, das Absatzminus vom Diesel in Deutschland wird für Szenarienerstellungen mit dem Absatzplus der Benziner gegengerechnet.

Konsumenten reagieren verunsichert. Sollen sie ihren Diesel rasch loswerden? Lohnt der Umstieg im Bereich der Verbrennungsmotoren? Ein Blick auf die Fakten und die geltenden Normen für neue Diesel könnte Hysterie und Verunsicherung aus der Debatte nehmen - mehr dazu in Der Diesel und die verunsicherten Kunden (news.ORF.at).

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