Bildungsreform: Künftigen Lehrern fehlt Prüfung

Nach der Bildungsreform gibt es in diesem Jahr kaum Lehramtsabsolventen für die Pflichtschulen - bei den Postennachbesetzungen fehlt vielen Pädagogen nun die passende Lehramtsprüfung.

Durch die Reform studieren die zukünftigen Pflichtschullehrer um ein Jahr länger als bisher. Dadurch verlassen heuer nur wenige Absolventen die Pädagogischen Hochschulen. Nach den derzeitigen Personalerhebungen rechnet das Schulmanagement damit, alle Lehrerposten besetzen zu können - mit einer Einschränkung: Vielen Lehrern fehlt die passende Lehramtsprüfung. Von rund 9.000 Pflichtschullehrern in der Steiermark unterrichten etwa 200 ohne die erforderliche Lehramtsprüfung.

Ersatzqualifikation statt Prüfung

Ersatzweise haben sie ein Lehramt für höhere Schulen, oder es handelt sich um Sondervertragslehrer - letztere sind keine Pädagogen, bringen aber aus dem Beruf Spezialkenntnisse mit, etwa aus der Informatik oder dem Sport.

Die steirische Landesbildungsdirektorin Elisabeth Meixner sagt, das Ausbildungsloch müsste in den Griff zu bekommen sein: „Laut unseren Berechnungen gehen weniger Personen in den Ruhestand, als wir erwartet haben. Ebenso ist uns bekannt, dass viele aus dem Karenzurlaub zurückkommen“, so Meixner. Das neue Ausschreibungsverfahren führe außerdem dazu, dass auch Lehrer anderer Schularten oder Abgänger der Universitäten sich um frei werdende Stellen bewerben könnten.

Aufbau der Bildungsdirektion steht bevor

Durch die Bildungsreform wurden die Schulleiter bei der Anstellung neuer Lehrkräfte mit mehr Kompetenzen ausgestattet. Nach Rücksprache mit den Pflichtschulinspektoren werden Stellen ausgeschrieben - der Direktor kann unter den Kandidaten selbst seinen Favoriten aussuchen. Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner sagt, die Steiermark habe dieses Modell schon im Bereich der Höheren Schulen praktiziert, auf der Basis dieser Erfahrungen klappe es auch im Pflichtschulbereich.

Ein Kraftakt ist auch der Aufbau der Bildungsdirektion - der frühere Landesschulrat und die Schulabteilung des Landes werden zusammengeführt. „Es ist eine schlankere Verwaltung. Für den Bürger wird diese neue Verwaltungsebene, die Bildungsdirektion, durchschaubarer, weil es nur mehr eine Stelle gibt“, sagt Meixner. Die Steiermark sei hier Vorreiter, weil schon etliche Verwaltungsreformen durchgeführt worden seien.

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