Neue Werkstätten für bessere Lehrausbildung

Lehrabschluss und AHS-Matura werden künftig vom Bildungsniveau her gleichgestellt sein. Das bringt Änderungen in der Lehrausbildung mit sich. Die steirische Wirtschaftskammer baut dafür neue Werkstätten und baut ihr Angebot aus.

Die Lehrabschlussprüfung soll künftig vom Bildungsniveau her auf einer Stufe mit der AHS-Matura stehen, der Meister, also die Befähigungsprüfung, soll dem Bachelor gleichgesetzt werden – geregelt wird das im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR).

Abschlüsse transparent und vergleichbar

Alle Bildungsabschlüsse – sowohl national als auch international – werden mit diesem Rahmen transparent und vergleichbar. Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) arbeitet derzeit daran, welche Qualifikationen man für die einzelnen Stufen in diesem Rahmen vorweisen muss, so Geschäftsführer Thomas Mayr: „Maßgeblich für die Niveauzuordnung sind die durch eine Qualifikation, einem Bildungsabschluss zertifizierten Lernergebnisse. Diese können sich auf ein Studienfach bzw. eine wissenschaftliche Disziplin oder auf einen konkreten Beruf beziehen.“

Der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark (WK), Josef Herk, sprach bei der Präsentation dieses neuen Konzeptes am Freitag von einer Revolution im Bildungsbereich, „wobei ich sage, gleichwertig ist nicht gleichartig. Für uns ist es ganz wichtig, dass hier auch eine Erkenntnis da ist, dass eine berufliche Ausbildung einer schulischen Ausbildung gleichgestellt wird“, so Herk.

Lehrling

APA/Andreas Pessenlehner

Die Lehre soll mit dem NQR auf ein Bildungsniveau mit der AHS-Matura gestellt werden

33 Mio. Euro für neue Infrastruktur

Die Steiermark will hier auch eine Vorreiterrolle einnehmen und sämtliche Ausbildungsangebote auf den NQR abstimmen - dafür nimmt die Wirtschaftskammer 33 Millionen Euro in die Hand, baut neue Werkstätten und erweitert auch die Qualifizierungsangebote: Das „Center of Excellence“-Projekt startet 2019.

Herk sieht das Projekt als eine Investition in die Zukunft, um etwa in der Exportwirtschaft mithalten zu können: „Wir brauchen das, wenn unsere Facharbeiter auch international tätig sind, damit man hier auch diesen Qualitätsstandard und diese Top-Ausbildung auch im internationalen Vergleich darstellen kann.“

„Meistersparte“ soll profitieren

Vor allem die Sparte Gewerbe und Handwerk soll von der Gleichstellung beruflicher und schulischer Bildung profitieren, so der Obmann der Sparte, Hermann Talowski. In dieser Sparte werden jährlich 600 Meister- und Befähigungsprüfungen abgeschlossen. „Ziel ist es, sämtliche Ausbildungswege, vor allem im Bereich der reglementierten Gewerbe, in diesen Rahmen einzupassen und die dafür notwendigen Adaptierungen und Zertifizierungen gemeinsam umzusetzen“, so Talowski.

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