Mit Masterplan gegen das Klimarisiko
Ein Rüstzeug gegen Klimakatastrophen entwickeln und den steirischen Landwirten klare Handlungsanweisungen geben, wie man den Auswirkungen des Klimawandels entgegentreten kann - das ist das Ziel des „Masterplans Klimarisiko Landwirtschaft“, dessen Ausarbeitung von Katastrophenschutz-Referent Michael Schickhofer (SPÖ) und Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) in Auftrag gegeben wurde.
„Gigantische volkswirtschaftliche Schäden“
„Da geht es hier um volkswirtschaftliche Schäden, die gigantisch geworden sind. Wir haben in der Steiermark alleine in den letzten zwölf Jahren einen volkswirtschaftlichen Schaden aus diesen agrarischen Bereichen von zwei Milliarden Euro“, so Seitinger.
Zahlreiche Projektideen
20 Projektideen liegen bereits vor, sagt Projektleiter Franz Prettenthaler von der Forschungsgesellschaft Joanneum Research. Es geht einerseits um die Entwicklung von resistenteren Pflanzen, andererseits könnte mit Bodenkühlungsmaßnahmen der Austrieb der Pflanzen verzögert werden, um dem Spätfrost zu entgehen: „Da gibt es Möglichkeiten, biologisch-ökologisch völlig unbedenklich, mit Rapsöl zum Beispiel - hier sind Versuche im Laufen“, so Prettenthaler.
Auch mit der Entwicklung von neuen Beheizungsmethoden im Obst- und Weinbau wurde begonnen, Windmaschinen könnten bei Inversionswetterlagen die Luftschichten verwirbeln - mehr dazu in Land testet Windmaschine gegen Spätfrost (16.12.2017).
ORF
Und in der Oststeiermark, wo 80 Prozent des Obstanbaus stattfinden, aber oft Wasserknappheit herrscht, geht es um die Frage, „wie können wir Wasser, das im Laufe des Jahres an Niederschlag fällt, unter Umständen auch zurückhalten bzw. wassersparende Frostberegnungstechnologien weiterentwickeln“, sagt Prettenthaler.
„Es geht um die Zukunft unseres Landes“
Weiters sollen neue Versicherungsmodelle ausgearbeitet werden und noch mehr Wetterdaten für ein verbessertes Vorwarnsystem für die Landwirtschaft gesammelt werden. Auch ein gesundes Klima bedeute Sicherheit, so SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz am Freitag in Vertretung von Michael Schickhofer: „Es geht letztendlich um unser aller Zukunft, es geht um die Zukunft unseres Landes, der Kinder in unserem Land und es geht auch um die Sicherheit für die Steirer, was die Frage der Ernährung betrifft.“ Der gesamte Maßnahmenkatalog soll in zwei Jahren vorliegen.