Tirol-Wahl: Zufriedenheit auf allen Seiten

Die Landtagswahl in Tirol hat am Sonntag viele Gewinner und kaum Verlierer gebracht - dementsprechend zufrieden zeigen sich die steirischen Landesparteien mit dem Wahlergebnis.

Einen deutlichen Sieg errang die ÖVP am Sonntag bei der Landtagswahl in Tirol: Die Partei von Landeshauptmann Günther Platter legte auf 44,3 Prozent zu - und hat nun freie Wahl bei der Suche nach einem Koalitionspartner. Die SPÖ, die ebenfalls zulegte, kam mit 17,3 Prozent deutlich auf Platz zwei.

Die größten Zugewinne fuhr die FPÖ ein, sie landete mit 15,5 Prozent auf Platz drei. Die Grünen erreichten mit leichten Verlusten 10,7 Prozent. Auch Liste Fritz und NEOS schafften den Einzug in den Landtag - mehr dazu in Klarer Wahlsieg für ÖVP (news.ORF.at)

Günther Platter

APA

Schützenhöfer: „Klare Verhältnisse“

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gratulierte seinem Tiroler Parteifreund und Landeshauptmannkollegen „ganz herzlich“: Platter „hat nun die klaren Verhältnisse, die er angestrebt hat“. Er sehe Parallelen zur Steiermark, so Schützenhöfer, da Platter ja angekündigt habe, die Zusammenarbeit mit allen Parteien zu suchen.

Schickhofer: SPÖ-Abschneiden „sehr, sehr positiv“

Der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer sagte, in den meisten Ländern sei es gute Tradition, dass die zweitplatzierte Partei zu Gesprächen zur Regierungsbildung von der erstgereihten Partei eingeladen werde: „Ich würde hoffen, ich könnte Günther Platter dazu und auch zu seinem Sieg gratulieren, aber das ist Sache der Gremien in Tirol“. Das Abschneiden der Sozialdemokraten mit „Blanik und ihrem frischen Team“ sei jedenfalls „sehr, sehr positiv“, nach Niederösterreich nun auch in Tirol.

Kunasek: Die richtigen Themen gesetzt

Verteidigungsminister und FPÖ-Landesobmann Mario Kunasek meinte, der Tiroler Spitzenkandidat Markus Abwerzger habe mit seiner Mannschaft die richtigen Themen im Bereich Sicherheit, Verkehr und Regionales gesetzt. Es würde zum guten Ton gehören, dass man die Blauen als einen der Wahlsieger und noch dazu mit dem größten Zuwachs an Stimmen zu Regierungsgesprächen einladen würde.

Zum Abschneiden der anderen Parteien sagte Kunasek, dass die Grünen mit Frontfrau Ingrid Felipe noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen wären. Die Sozialdemokraten seien etwas über dem Niveau von 2008. „Aber wie gesagt, für die Freiheitlichen ist es sehr erfreulich“.

Schönleitner: „Das nächste wichtige Grüne Signal“

Grünen-Landessprecher Lambert Schönleitner war wie schon bei der NÖ-Landtagswahl mehr als erleichtert: „Ich bin wirklich erfreut, das ist das nächste wichtige Grüne Signal aus den Bundesländern, in Zweistelligkeit“, sagte der Landtags-Klubchef. Die Grünen hätten damit gezeigt, dass sie stabil seien, die Tiroler Partei hatte auch einen guten Wahlkampf geführt und richtigerweise das Umweltthema besetzt.

Swatek: „Als Bürgerbewegung etabliert“

NEOS-Landessprecher Niko Swatek zeigte sich sehr zufrieden: „Zu Jahresbeginn in zwei Landtagen vertreten, nun in vier“: „Wir haben uns jedenfalls als Bürgerbewegung und als liberale und als europa- und wirtschaftsfreundliche Partei etabliert.“ Über die Ergebnisse der anderen Parteien sagte Swatek, die FPÖ kämpfe offenbar ein bisschen mit sich selbst aufgrund der Skandale der vergangenen Wochen, allerdings sei es für die „Etablierten“ leichter gewesen - erstens aufgrund der Parteienförderung, zweitens weil angesichts des Nichtantretens mehrerer Listen viele Wählerstimmen zu haben gewesen seien.

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