Landwirtschaft freut sich über Schnee und Frost

Die tiefen Temperaturen und der Schnee der letzten Tage haben auch ihre positiven Seiten - für die Landwirtschaft: Viele Schädlinge würden vernichtet, und die Böden würden gut auf die Erntesaison vorbereitet.

Es müsse nicht lange Zeit durchgehend frostig sein, sagt Arno Mayer, Leiter der Pflanzenbauabteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark. Einige Tage, so wie jetzt gerade, würden reichen, denn „die derzeitigen tiefen Temperaturen sind aus ackerbaulicher Sicht durchaus willkommen. Der starke Frost reinigt die Wintergetreide- und Rapsfelder vor unerwünschten Schädlingen. Diese Schädlinge hätten ausfliegen und Krankheiten übertragen können, wäre es jetzt nicht so kalt geworden“.

Frost gut für den Boden

Zudem kämen die momentanen Frost-Temperaturen Landwirten zugute, die im Herbst bei nassen Verhältnissen gepflügt oder Wintergetreide angebaut haben: „Hier gibt es Strukturschäden auf den Feldern, und diese tiefen Temperaturen helfen mit der so genannten ‚Frostgare‘, dass der Boden wieder schön krümelt und dass sich die Pflanzen wieder besser entwickeln können“ so Mayer.

Mit Schnee bedeckte Blumen

APA/Pfarrhofer

Auch der Schnee sei von enormem Vorteil für die Ernte, sagt Mayer, „weil wenn der Schnee schmilzt, kommt das Wasser ganz langsam zu den Wurzeln und kann aufgenommen werden und auch im Boden sehr gut gespeichert werden. Das ist heuer sicher sehr, sehr positiv“.

Schnee rettet vor Kältetod

Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark, sagt, die Schneedecke wirke wie eine Isolationsschicht und würde viele kleine Pflanzen vor dem sicheren Kältetod retten: „Wenn Hummelköniginnen in Mauslöchern überwintern, und da friert es bis ganz runter, naja, die könnten Schaden nehmen, das wäre natürlich ein negativer Aspekt. Aber ein positiver Aspekt ist, wenn der Frost bis zu den Eiern unserer Wegschnecken vordringt - die würden dann zu Grunde gehen, und wir würden ein Frühjahr, einen Sommer erleben, wo es weniger dieser lästigen Schnecken gibt.“

Stechmücken könnten Kälte nicht überleben

Auch stünden die Chancen durchaus gut, dass einige Stechmückenarten diese momentane Kälte nicht überleben - Arten, die aus dem Süden in der Steiermark angekommen sind und mitunter auch Krankheiten übertragen können, so Gepp.

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