KAPO Möbelwerk ist zahlungsunfähig

Der oststeirische Möbelhersteller KAPO mit Sitz in Pöllau ist insolvent. In den Werkstätten werden Möbel der Marke „NWW Neue Wiener Werkstätte“ produziert. Das Unternehmen soll saniert und fortgeführt werden.

Laut den Kreditschutzverbänden AKV und KSV 1870 sowie dem Gläubigerschutzverband Creditreform wurde am Dienstag über die KAPO Möbelwerkstätten GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Noch Aufträge abzuarbeiten

Es sind 94 Dienstnehmer und über 170 Gläubiger betroffen. Die Überschuldung liegt bei rund 2,3 Millionen Euro. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Laut Creditform stehen in den Büchern noch Aufträge in der Höhe von ca. 1,8 Millionen Euro.

Fensterwerk nicht betroffen

Nicht betroffen von der Insolvenz ist das Fensterwerk KAPO Fenster und Türen GmbH. Die KAPO Unternehmensgruppe umfasst mehrere Unternehmen, die sich auf die Herstellung von Fenstern aus Holz und Holz-Alu, Portalen, Wintergärten und Fassaden spezialisiert haben. Die Errichtung des Möbelwerks erfolgte im Jahr 1989. Seither werden hochwertige Möbel unter der Marke „NWW Neue Wiener Werkstätte“ produziert, die etwa in bekannten Hotels und Restaurants oder auch Präsidentenkanzleien zu finden sind.

Schlechte Marktlage bei Möbeln

Die Insolvenzursachen liegen laut Kreditschützern in der allgemein schlechten Marktlage in der Möbelbranche und einer zunehmenden Konkurrenz aus Osteuropa. Durch den Wegfall des Kontokorrentkreditrahmens seitens der Hausbank trat die Zahlungsunfähigkeit ein; Aufträge brachen ein und der Umsatz ging zurück. Gläubiger können ihre Forderungen über Creditreform bis zum 5. April 2018 anmelden. Die Abstimmung über den Sanierungsplan findet am 17. Mai 2018 statt.

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