Krank durch Autowäsche: Gefahr von Legionellen

Im Raum Hartberg sind zwei Autowaschanlagen wegen des Verdachts auf Legionellen behördlich gesperrt worden. Zwei Krankheitsfälle sind bekannt. Die zwei Männer waren zuvor mit ihren Autos in den betroffenen Waschanlagen.

Nachdem zwei Männer mit der gefährlichen Legionärskrankheit auf der Intensivstation eines Krankenhauses gelandet sind, wurden die Behörden hellhörig. Laut Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld wurde bei den beiden Männern zunächst zu Hause in der Dusche nach den Bakterien gesucht; dort wurden aber keine Legionellen gefunden.

Bakterien in Sprühnebel nachgewiesen

Danach wurden zwei Waschanlagen, in die die Männer zuvor mit ihren Fahrzeugen gefahren waren, kontrolliert. Dort konnte das gefährliche Bakterium laut BH nachgewiesen werden, und zwar im Sprühnebel der Anlagen. Die BH hatte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit beauftragt, die Untersuchung durchzuführen. Die Waschanlagen wurden daraufhin behördlich geschlossen. Die beiden Männer konnten bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Anlagenbetreiber werden aufgeklärt

Der Fall, von dem am Mittwoch auch die „Kleine Zeitung“ berichtete, sei damit aber noch nicht abgeschlossen, hieß es am Mittwoch von mehreren Stellen. Bei der Wirtschaftskammer wird ein Runder Tisch einberufen, um alle Tankstellen- und Waschanlagenbetreiber aufzuklären, wo die Gefahr von Legionellen droht. Einige Waschanlagen seien veraltet, und wenn das Wasser nicht auf mehr als 70 Grad erhitzt oder beispielsweise mit Chlor desinfiziert wird, können sich im Wasser Legionellen bilden, heißt es von der Kammer.

Koordinierungsstelle des Landes eingerichtet

Das Land Steiermark richtete eine Koordinierungsstelle ein – mit Technikern und Medizinern, so Birgit Konecny von der zuständigen Fachabteilung: "Die Herausforderung war erstens einmal auch zu wissen, wie viele verschiedene Anlagen sind am Markt, wie funktionieren die alle. Deshalb haben wir die BHs per Erlass aufgefordert, an die Anlagenbetreiber heranzutreten, dass die einmal melden, welche Maßnahmen ergreifen wir bei unseren speziellen Anlagen, um so eine Verkeimung zu verhindern.“

Weitere Probenentnahmen nicht ausgeschlossen

Alle Betreiber einer Autowaschanlage in der Steiermark bekommen in den nächsten Tagen Post von der Wirtschaftskammer und den Bezirkshauptmannschaften. Probenentnahmen können angeordnet werden. Problematisch seien vor allem Standorte, die nicht so oft frequentiert werden, so die Wirtschaftskammer. Ob es zu weiteren Schließungen von Autowaschanlagen kommen wird, ist derzeit noch unklar. Die beiden Anlagen im Raum Hartberg bleiben aber bis auf Weiteres geschlossen.

Links: