Caritas berät Migrantinnen auf Jobsuche

Frauen mit Migrationshintergrund haben es auf dem heimischen Arbeitsmarkt besonders schwer. Ein von der EU gefördertes Projekt der steirischen Caritas will Brücken zwischen Unternehmen und Migrantinnen bauen.

Ziel des Projekts Divinco ist es, mehr Vielfalt in die steirischen Betriebe zu bringen, sagt Projektleiterin Martina Linzer von der Caritas: „Vielfalt im Sinne von Beschäftigung, auch von Frauen mit Fluchterfahrung, dem Sich-Beschäftigen mit den Vorteilen, die eine vielfältige Belegschaft im Unternehmen mit sich bringt.“

Unternehmen können sich bewerben

Unternehmen, die an Vielfalt und Gleichstellung interessiert sind und eine Frau mit Fluchterfahrung eingestellt haben oder prinzipiell einstellen wollen, können sich bewerben. Bis Ende März werden 30 Firmen ausgewählt. Sie können Beratungen im Wert von bis zu 12.000 Euro in Anspruch nehmen, sagt Martina Linzer.

Sowohl Geschäftsführung und Belegschaft, als auch die Frau werden sechs Monate nach Arbeitsbeginn gecoacht und begleitet, so Linzer: „Unsere Themenbereiche gehen von der Bewerbungsphase bis zum Nutzen von versteckten Potentialen, die die Frau mitgebracht hat und die dem Unternehmen viele Vorteile und Innovationskraft bringen.“

Mit vielen Vorurteilen konfrontiert

Der Begriff „Frauen mit Fluchterfahrung“ sei dabei weit gefasst, sagt Martina Linzer. Es könne sich um Asylwerberinnen aus Syrien genauso handeln wie um österreichische Staatsbürgerinnen, die im Zuge des Jugoslawien-Kriegs in die Steiermark geflüchtet sind. Migrantinnen seien auf dem Arbeitsmarkt mit besonders vielen Vorurteilen konfrontiert: „Schon bei den Bewerbungen, wenn der Name nicht so einfach auszusprechen ist oder am Bewerbungsfoto ein Kopftuch getragen wird, werden sie nicht eingeladen, bekommen keine Chance, sich persönlich vorzustellen. Das zweite Problem ist, dass sie sich nicht trauen, sich adäquat zu bewerben, und etwa in der Reinigungsbranche anfangen, aber eigentlich eine technische Ausbildung haben.“

Das Projekt Divinco wird vom Europäischen Sozialfonds finanziert und läuft als Pilotprojekt in der Steiermark, in Oberösterreich und in Salzburg bis Juli 2019. Dann soll es auf ganz Österreich ausgedehnt werden.

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