US-Strafzölle: Heimische Wirtschaft prüft Folgen

Die Auswirkungen der US-Strafzölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium für die steirischen Betriebe lassen sich noch nicht abschätzen. Höhere Zölle auf europäische Autos würden die steirische Wirtschaft härter treffen.

Für die Steiermark sind die Vereinigten Staaten ein wichtiger Handelspartner – sie belegen den zweiten Platz bei den Exportmärkten. Derzeit werden die Auswirkungen der Strafzölle auf die heimische Wirtschaft geprüft.

Auswirkungen noch nicht abschätzbar

Betroffen sind Stahl- und Aluminiumexporte, welche Produkte genau, ist aber noch unklar - das versucht man derzeit beim Internationalisierungscenter (ICS) und in der Wirtschaftskammer herauszufinden. Die Liste der Zolltarifnummern wird abgeglichen. Bis jetzt geht man davon aus, dass es um die reinen Rohstoffe geht, sagte Robert Brugger vom ICS - inwieweit sich die Zölle dann auf steirische Firmen auswirken werden, könne man derzeit nicht sagen.

Voestalpine rechnet mit „überschaubarem Schaden“

Beim heimischen Stahlkonzern voestalpine heißt es, dass von den Zöllen höchstens drei Prozent des Umsatzes betroffen seien und der potenzielle Schaden daher überschaubar sei. Zwei Drittel des US-Umsatzes würden bereits aus dortiger Produktion stammen - trotzdem werde man weitere Investitionen in den USA kritisch prüfen.

Höhere Zölle auf Autos mit Folgen

Die EU überlegt sich als Reaktion, nun auch US-Produkte mit Zöllen zu belegen, und dieses Hin und Her könnte sich aufschaukeln, befürchtet man beim ICS. Sollten die USA in Folge europäische Autos mit hohen Zöllen belegen, würde das die steirische Wirtschaft treffen, so Brugger: „Definitiv, weil wir ja hier viele Betriebe haben, die der Automobilindustrie zuliefern, und der Impact, den die Deutschen dann durch diese Maßnahme erleiden, der wird 1:1 natürlich auch in unsere Region, in die Steiermark, durchschlagen.“

Bereits jetzt sieht man bei der Industriellenvereinigung die EU-Kommission gefordert: Dort fürchtet man einen Preisverlust beim Stahl, sollte nicht verhindert werden, dass jetzt andere stahlproduzierende Länder mit ihren Waren auf den nun verkleinerten EU-Markt statt wie bisher auf den US-Markt drängen. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Jyrki Katainen, forderte am Freitag Ausnahmen der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium für die EU - mehr dazu in Internationale Kritik an US-Strafzöllen (news.ORF.at).

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