TU Graz testete für Marsmission in Wüste

Zwei Teams der Technischen Universität Graz haben gemeinsam mit internationalen Forschern eine Marsmission in der Wüste im Oman simuliert. Roboter und Sprachanalyse-Systeme wurden bei Feldversuchen getestet.

Vier Wochen lang war das internationale Forscherteam unter der Leitung des österreichischen Weltraumforums in der Wüste im Oman, um eine Marsmission zu simulieren.

Herausfordernde Bedingungen

Nach einer Landung versuchten die Astronauten, die Umgebung zu erforschen und führten Versuche durch. Dadurch sollen Geräte und Ausrüstung getestet und optimiert werden. Die Bedingungen in der Sandwüste von Oman waren herausfordernd, sagt Gerald Steinbauer von der TU Graz: Am Tag hatte es bis zu 58 Grad plus, in der Nacht um die zwei Grad.

Mars Mission Oman

OeWF/Florian Voggeneder

Roboter auf Spuren der Astronauten

Das Team von Gerald Steinbauer brachte einen autonomen Roboter für die Mission nach Oman. Dessen Aufgabe war es, für die Astronauten die Umgebung zu erforschen, so Steinbauer: „Er hat ein 3-D-Modell von der Umgebung erstellt. Man konnte dann schauen, wo sind steile Hänge, wo sind Überhänge und so weiter, ohne dass die Astronauten hingehen. Diese Information kann man dann nutzen, zur Planung von Aktivitäten der Astronauten.“

Mars Roboter Husky

OeWF

Der Roboter „Husky“

Der Roboter kann aber auch Materialien oder Proben transportieren und er soll völlig autonom fahren. Die Software des Roboters habe bei den Tests sehr gut funktioniert: „Weil er muss ja seinen eigenen Weg finden, er muss selbst überlegen, wo fahre ich als nächstes hin, was schaue ich mir an, das hat sehr gut funktioniert. Was wir unterschätzt haben war zum Beispiel das Gelände, das war dann doch viel sandiger und viel weicher und viel tiefer, das heißt von Zeit zu Zeit hat sich der Roboter einfach eingegraben und hat das nicht mitgekriegt. Das wäre etwas, das wir noch verbessern müssten.“

Analyse der Stimme und des Zustandes

Ein weiteres Team der TU Graz unter der Leitung von Martin Hagmüller beginnt jetzt mit der Auswertung der Daten. Ihr Ziel ist es, mit Computerprogrammen an der Stimme der Astronauten zu erkennen, wie es ihnen bei der Weltraumexpedition geht, so Hagmüller: „Da ist es wichtig, dass man möglichst früh erkennt, dass es Probleme gibt, und dass dann zum Beispiel von der Erde Psychologen oder Therapeuten eingreifen können, damit nicht irgendwann ein größeres Problem auftritt.“

Die Forscher analysieren hier verschiedene Eigenschaften der Stimme sowie die Gesprächsinhalte und gleichen diese mit Tagebucheintragungen der Astronauten ab, um deren tatsächlichen Zustand richtig einzuschätzen.

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