80.000 Steirer bisher für „Don’t smoke“

Rauchen in der Gastronomie bleibt erlaubt - der Nationalrat wird am Donnerstag das beschlossene Rauchverbot wieder kippen. Doch allein in der Steiermark unterstützen mehr als 80.000 Menschen das Volksbegehren „Don’t Smoke“.

Während der Nationalrat am Donnerstag über das Rauchverbot debattiert, appellierten die Steirische Ärztekammer und die Krebshilfe in Graz neuerlich, die seit Dezember 2017 laufende Kampagne „Don’t Smoke“ zu unterschreiben: Österreichweit zählte das Volksbegehren bis Donnerstagfrüh knapp 545.000 Unterschriften.

Graz stärkste Landeshauptstadt

In der Steiermark waren es zu diesem Zeitpunkt 80.400 - macht in der Zwischenbilanz Platz vier unter den Bundesländern, rechnet Ärztekammerpräsident Herwig Lindner vor: „Was mich wirklich sehr freut: Wir sind als Grazer an erster Stelle von allen Landeshauptstädten - bereits 11,7 Prozent aller Grazer haben das Volksbegehren unterstützt.“

„Schaden auf Kosten von Parteipolitik“

Bei den Bezirkshauptstädten führt Leoben vor Bruck an der Mur und Weiz. Was die Beteiligung an der Kampagne in den steirischen Gemeinden betrifft, führt Hohentauern die Liste an - hier beteiligten sich 14,5 Prozent der Wahlberechtigten an „Don’t Smoke“, gefolgt von Stattegg und Haumsannstätten. Darüber, dass der Nationalrat das für Mai geplante Rauchverbot in der Gastronomie auf Wunsch der FPÖ wieder kippt, zeigt sich Lindner wörtlich erschüttert: „Parteipolitisches Taktieren darf niemals mehr zählen als die Gesundheit.“

Passivrauchen: Jährlich 100 tote Steirer

13.000 Menschen in Österreich sterben jährlich an den Folgen des Rauchens. 2.000 sind es in der Steiermark, davon sterben 100 im Jahr an den Folgen des Passivrauchens, warnt der Gründer der Initiative „Don’t Smoke“ und Rektor der Medizinischen Universität Graz, Hellmut Samonigg.

Er appelliert an die Österreicher, die Initiative zu unterschreiben, auch wenn die Politik das Rauchverbot wieder aufhebt: „Die Devise muss lauten: Jetzt erst recht! Und ich bin auch überzeugt davon, dass es wieder zurückkippt, das ist nur eine Frage der Zeit. Die werden das auf lange Sicht nicht durchhalten.“

„Don’t Smoke“ noch bis 4. April

Als „beschämend“, dass es Österreich im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern nicht schafft, in der Gastronomie rauchfrei zu sein, bezeichnet die Präsidentin der steirischen Krebshilfe Karin Kapp den Ist-Zustand: „Wir alle wissen, dass der Lungenkrebs nach dem Prostatakrebs bei Männern und dem Brustkrebs bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung ist.“

Noch bis 4. April kann die Initiative „Don’t Smoke“ unterschrieben werden - dann endet die Eintragungsphase und danach kann das eigentliche Volksbegehren beantragt werden, dass dann eine Woche lang laufen wird. Wann dieses stattfindet, legt das Innenministerium fest.

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