Schlafmediziner hält Sommerzeit für sinnvoll

Die Zeitumstellung auf Sommerzeit wirkt sich auf den Menschen wie ein Mini-Jetlag aus. Der Grazer Schlafmediziner Manfred Walzl hält die Sommerzeit für sinnvoll, weil sie uns zusätzliches Tageslicht schenkt, was gegen Serotonin-Mangel hilft.

Jede Zeitumstellung bringt die innere Uhr für zwei bis drei Tage durcheinander, so Manfred Walzl: „Rein physiologisch ist das ein Mini-Jetlag. Diese Zeitverschiebung von einer Stunde merken natürlich einige, solche die ohnehin schon Schlafstörungen haben, aber auch ältere Menschen, auch kleinere Kinder und auch die Tierwelt.“

Saisonale Depression durch Lichtmangel

Die Zeitumstellung wird auch mit der Frühjahrsmüdigkeit in Verbindung gebracht: „Die Frühjahrsmüdigkeit ist eigentlich ein Mythos. Das stammt noch aus früheren Zeiten, als wir uns noch nicht vitaminreich ernähren konnten. Das ist heute kein Problem mehr. Was wir aber sehr wohl merken, ist die sogenannte saisonale Depression. Durch den Lichtmangel kommt es zur Ausbildung depressiver Verstimmungen, die man zum Beispiel im Mittelmeerraum überhaupt nicht kennt, aber in Nordeuropa leben bis zu 20 Prozent der Bevölkerung damit. Je mehr Sonnenlicht wir haben, je mehr Licht insgesamt, umso eher verschwindet diese Depression wieder.“

Wecker

ORF

Laut einer Akonsult-Befragung ist die Mehrheit für die Beibehaltung der Zeitumstellung: 61 Prozent der Österreicher sind dafür, so das Meinungsforschungsinstitut - mehr dazu in Wechsel der Jahreszeiten auch im Gehirn (news.ORF.at).

Viel Bewegung an frischer Luft

Speziell nach dem kalten und sonnenarmen Winter leiden manche Menschen unter Serotoninmangel: „Das ist als Glücks-Hormon bekannt. Wir müssen schauen, dass wir dieses Serotonin wieder anheben. Man kann diese saisonale Depression zum Beispiel sehr gut mit Johanniskraut bekämpfen, mit entsprechenden Tees, auch das Stück Schokolade ist erlaubt, aber die idealste Methode ist natürlich, möglichst viel Bewegung an der frischen Luft."