„Keine Alarmstimmung“ bei AMS Steiermark

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Samstag auf Ö1 eine Reform des AMS angekündigt. Grund seien Probleme mit arbeitssuchenden Migranten. Der steirische AMS-Chef Karl Heinz Snobe sieht in der Steiermark keine „Alarmstimmung“.

Vergangene Woche ist ein interner Revisionsbericht des Arbeitsmarktservice (AMS) öffentlich geworden. Darin werden gravierende Probleme bei der Betreuung von arbeitslosen Migranten aufgezeigt. Gewisse Gruppen würden sich aus religiösen Gründen weigern zu arbeiten und gewaltbereit sein.

Kurz: „Maßnahmen des AMS nicht geeignet“

Bundeskanzler Kurz bezeichnete dies am Samstag in der Ö1-Sendung „Im Journal zu Gast“ als „alarmierend“ und kündigte an, das AMS reformieren zu wollen. Die Maßnahmen des AMS seien offenbar nicht geeignet, so Kurz, der auch überprüfen lassen will, welche Schulungen überhaupt Sinn machen – mehr dazu in Kurz kündigt Reformen an (news.ORF.at).

Der steirische AMS-Chef Karl Heinz Snobe sieht kaum Unterschiede zwischen in- und ausländischen Arbeitssuchenden: „Die Steiermark ist in diesem Revisionsbericht nicht überprüft worden. Wir dürfen aber sagen, dass wir in der Steiermark – anders als in Wien oder Niederösterreich – eine deutlich geringere Zahl an ausländischen Arbeitskräften zu betreuen haben. Ich habe mich in den Geschäftsstellen des AMS erkundigt: Unser Hauptproblem ist das Problem der Sprache und der fehlenden Qualifikation. In der Betreuung gibt es aber keine signifikanten Unterschiede zwischen inländischen und ausländischen Arbeitskräften.“

Snobe: „Haben keine Alarmstimmung“

Dies gelte auch, wenn es um Aggressionen gegenüber AMS-Mitarbeitern gehe: „Der Ton ist insgesamt rauer geworden. Das betrifft aber inländische und ausländische Arbeitssuchende gleichermaßen. Wir haben also keine überbordende Aggression durch ausländische Arbeitssuchende zu verzeichnen. Einzelfälle gibt es, das ist auch im Revisionsbericht bundesweit aufgezeigt worden, aber wir haben keine Alarmstimmung.“

Snobe meint, dass das AMS Steiermark eine strenge Organisation sei: "Das heißt, bei der Vermittlung schauen wir ganz genau auf die Zumutbarkeit. Das fällt auch bundesweit auf. Das ist jetzt keine wichtige Kennzahl, aber wir haben auch sehr viele Sperren. Wenn eine Arbeitsstelle nicht angenommen wird, obwohl es zumutbar ist, dann sperren wir das Arbeitslosengeld – unabhängig von der Nationalität.“

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