Sechs Monate Burka-Verbot: Noch keine Anzeige

Seit Oktober des Vorjahres ist das Anti-Gesichtsverhüllungs-Gesetz, umgangssprachlich auch Burkaverbot genannt, in Kraft. Laut den Bezirkshauptmannschaften gab es in der Steiermark bis jetzt noch keine einzige Anzeige.

Damit brachten Anrufe bei den Bezirkshauptmannschaften in Leibnitz, Südoststeiermark, Hartberg-Fürstenfeld, Weiz, Graz, Graz-Umgebung, Voitsberg, Deutschlandsberg, Bruck-Mürzzuschlag, Liezen, Murtal, Murau und Leoben alle dasselbe Ergebnis: Keine einzige Anzeige und kein einziges Verwaltungsverfahren - das ist die sehr kurze Bilanz von sechs Monaten Burkaverbot.

Meisten Anzeigen in Wien

Ähnlich kurz gestaltet diese sich in Vorarlberg, Burgenland, Kärnten und Oberösterreich. Selbst in Salzburg, das mit Zell am See ein Urlaubsmagnet für arabische Touristen ist, hat es nur eine einzige Anzeige gegeben - und zwar gegen einen Mann mit Sporthaube.

Vollverschleierte Frauen Burka Nikab

APA/dpa/Boris Roessler

Die Burka dient der vollständigen Verschleierung des Körpers - und ist damit seit Oktober verboten

In Tirol gab es sechs Anzeigen - allerdings wegen winterlicher Kleidung, so die Polizei. Sechs Verstöße gegen das Burkaverbot gab es in Niederösterreich, die meisten gegen dieselbe muslimische Frau, die sich weigerte, die Burka abzulegen. Die meisten Verstöße gab es in Wien zu Beginn des Verbots im vergangenen Oktober, wobei 81 Abmahnungen und zwölf Anzeigen eingingen. Heuer wurden laut Polizei noch keine Verstöße verzeichnet.

Polizei bestätigt

Dass es in der Steiermark wegen des Antigesichtsverhüllungsgesetzes keinen Anlass zu Amtshandlungen gegeben hat, bestätigt auch die Polizei: In dieser Causa habe man nie tätig werden müssen.