Aus für mobilen Kinderärzte-Notdienst

Weil man sich nicht auf ein neues Tarifsystem einigen konnte, läuft der Kinderärztliche Mobile Notdienst (KiMoNo) in Graz am Samstag aus - Eltern mit kranken Kindern bleibt damit nur mehr die Ambulanz der Kinderklinik.

Schon seit Jahren macht ein Team von Grazer Kinderärzten Hausbesuche und Telefonberatungen und entlastet damit die gerade an Wochenenden oft überfüllte Ambulanz an der Grazer Kinderklinik - mehr dazu in Kinderärztlicher Notdienst neu aufgestellt (18.1.2017).

Bis zu 50 Beratungen und 20 Visiten

Auch am letzten Tag des freiwillig organisierten Projekts läutete beim diensthabenden Arzt ständig das Telefon. Bis zu 50 telefonische Beratungsgespräche und zehn bis 20 Visiten haben die Kinderärzte an Wochenenden und Feiertagen täglich durchgeführt.

Kinderarzt Kurz mit einem jungen Patienten

ORF

Kurz ein letztes Mal im Einsatz für den Kinderärztlichen Mobilen Notdienst

Im Team sind aktive und auch einige pensionierte Kinderärzte - wie Ronald Kurz. Er mache das aus Überzeugung, sagt er, „nachdem es sinnvoll ist - in Österreich die einzige Stelle, die das so macht, dass man zu Hause die Leute besucht - das etwas Besonderes ist“.

„Schwierig, Kollegen zu überreden“

In letzter Zeit sei es immer schwieriger geworden, Kollegen zum Mitmachen zu bewegen, sagt auch Jörg Stein, einer der Initiatoren. Die Feiertagsarbeit sei aufwendig und alles andere als lukrativ: „35 Euro sind es pro Patient. Ist aber alles inkusive“, so Stein.

Dass sich die Gebietskrankenkasse, der steirische Gesundheitsfonds und die Ärztekammer nicht auf ein neues Tarifsystem einigen konnten, verstehe man nicht: „Wir haben uns von vernünftigen Forderungen, die wir primär gestellt haben, auch deutlich wegbewegt“ - sodass es letztlich um wenige Euro gegangen sei, über die man uneins gewesen sei. Wichtig wäre auch ein Büro oder eine Anlaufstelle, auch da habe es keine Fortschritte gegeben. Der Kinderärztliche Mobile Notdienst ist damit ab Sonntag eingestellt.