Steirische Wirtschaft forciert Lateinamerika

Sechs von zehn verdienten Euro in Österreich werden durch Export eingenommen, wobei Lateinamerika einen wertvollen Handelspartner darstellt. Eine steirische Delegation in Mexiko soll die Zusammenarbeit jetzt noch stärken.

Jeder zweite Arbeitsplatz in der Steiermark hängt vom Export ab. Um diesen Export zu stärken, soll jetzt vermehrt auf Mexiko, Kolumbien, Peru und Chile gesetzt werden - Länder mit einer niedrigen Quote für Forschung und Entwicklung, so WKO-Vizepräsident und Aufsichtsratsvorsitzender vom Internationalisierungscenter Steiermark, Jürgen Roth: „Mexiko hat 0,5 Prozent, Kolumbien gar nur 0,2 Prozent - die wollen gar nicht mehr in Forschung und Enwicklung investieren, sondern gern von Ländern, die eine hohe F&E-Quote haben, Know-how zukaufen.“

Steirische Stärken in Mexiko gefragt

Hier kommt die Steiermark ins Spiel, wo manches Fachwissen, das in Mexiko fehlt, vorhanden ist, so Roth: „Die Stärkefelder, die wir in der Steiermark bespielen, sind im Moment in Mexiko gefragt: Infrastruktur, Urban Technology, Umwelttechnologie, Fahrzeugproduktion, aber auch Luftfahrt. Deshalb freuen wir uns jetzt schon auf die gemeinsame Reise im Herbst“, für die das Internationalisierungscenter Steiermark im Herbst eine Delegation nach Übersee schickt.

Mexiko

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Mexiko gehört zu den 25 wichtigsten Exportländern der Steiermark

Die Steiermark könnte in diesem Jahr sogar die Hürde von 20 Milliarden Euro Exportvolumen überschreiten, so die Politik. Mexiko als viertgrößter Autoexporteur ist ein logisches Ziel - etwa für den Lederhersteller Wollsdorf, sagt Geschäftsführer Andreas Kindermann: „Wir liefern derzeit bereits 15 Prozent unserer Produkte nach Mexiko und in die USA. In Mexiko gibt’s fast alle Fahrzeughersteller, sehr viele Autozulieferer, die von dort unser Leder verarbeiten wollen.“

Politische Brücken geschlagen

60 Millionen Euro sollen in den neuen Standort investiert werden - 500 Mitarbeiter werden angestellt. Viele davon Absolventen der regionalen Universität für Lederverarbeitung.

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Mexiko als Hoffnungsmarkt:

Firmen aus dem Automobil- und Umweltbereich, aber auch aus der Stahl- und Luftfahrtindustrie sind in Mexiko gefragt, recherchierte Brigitte Reisinger für „Steiermark heute“.

Der österreichische Standort solle dadurch nicht geschwächt, sondern vielmehr gestärkt werden, schildert Kindermann. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) habe bereits politisch die Brücken für eine Ansiedelung steirischer Betriebe in Mexiko und Südamerika geschlagen.

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