Notfallmedizin: Europas Experten tagen in Graz

Rund 1.500 Teilnehmer aus ganz Europa werden zum Kongress der Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin (AGN) am Donnerstag in Graz erwartet. Ein großes Thema ist dabei die Steigerung der Effektivität im Notarzteinsatz.

Seit über 130 Jahren ist Graz die Hochburg der Notfallmedizin in Österreich. Der Grund dafür ist eine europäische Besonderheit, so Kongress-Präsident Gerhard Prause von der Klinischen Abteilung für Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin an der Med-Uni Graz: „Graz hat etwas, das in ganz Europa nicht existiert, das, was ich als ‚die Wiege der Notfallmedizin‘ bezeichne: das Medinzinercorps.“

Zusammen mit dem Roten Kreuz Graz habe man dabei „eine Gruppe von Medizinstudenten, die seit 130 Jahren praktisch in diesem Bereich arbeitet. Aus diesem Gebiet sind wir alle gewachsen und haben als Ärzte als logische Folgerung daraus begonnen, diesen Bereich von der wissenschaftlichen und auch universitären Seite zu berabeiten“, so Prause.

Breites Themenspektrum

Daher auch der AGN-Kongress mit einem breiten notfallmedizinischen Themenspektrum: „Der Schwerpunkt ist sicher, dass man die Effektivität im Notarzteinsatz steigert. Es ist so, dass derzeit aus verschiedensten Gründen der Notarzt für Einsätze herangezogen wird, die mit der Notfallmedizin eigentlich gar nichts zu tun haben, und das zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Kongress“ - mit internationalen Vergleichen aus Deutschland, England oder Südafrika.

Prause verrät: „Es gibt auch einen Bericht über den Terroranschlag in Manchester. Ich glaube, es ist ganz wichtig zu schauen: Wie machen es andere Zentren? Wie machen es andere Länder? Welche Strukturen sind vielleicht besser, als wir sie selbst durchführen? Solche internationalen Kongresse sind absolut wichtig, nicht nur in der Notfallmedizin, sondern in Medizin generell.“

Fokus auch auf Studierende gerichtet

Daher soll der AGN-Kongress nicht ausschließlich Ärzte erreichen, sondern mit eigenen Vorträgen und Workshops beispielsweise auch Rettungs- oder Pflegekräfte sowie Studierende, betont Gerhard Prause.

Link: