Fahrten auf der Salza ab Juni nur noch mit Ticket

Die obersteirische Salza ist zum Mekka der Wildwassersportler geworden - das führte aber auch zu einem unkontrollierten Andrang und zu Müllbergen. Nun soll ein vorgeschriebenes Ticket für alle Sportler Abhilfe schaffen.

Die Salza gilt als eine der schönsten Wildflüsse Österreichs, laut „Salzaline“, einer Bewirtschaftungsagentur im Besitz der Gemeinde Landl, sind die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren geradezu explodiert.

Salza

Salzaline

Das bringe das Naturjuwel in Bedrängnis, heißt es: Wildparkende Fahrzeuge, unkoordiniertes Auf- und Abladen der Boote, überlastete Ein- und Ausstiegsstellen prägen das Bild an der Salza, so Geschäftsführer Andreas Danner.

Ticketsystem geplant

So soll es nicht mehr weitergehen - auch zum Wohle der Gäste und Wassersportler. Für 2018 habe man nun ein Ticketsystem geplant: Künftig sollen nicht nur kommerzielle Anbieter für die Nutzung der Infrastruktur zahlen, sondern auch jeder einzelne Kajak- oder Kanufahrer, der auf eigene Faust den Fluss nutzt.

Keine Voranmeldung, aber Mehrtagestickets

Vorbild ist ein ähnliches System im slowenischen Soca-Tal, wobei im Fall der Salza keine Voranmeldung notwendig sein wird. Das günstigste Ticket für einen Tag soll rund fünf Euro kosten, die exakten Preise würden aber noch verhandelt, sagte Danner. Mehrtagestickets werde es ebenfalls geben, wobei eine längere Dauer zu günstigeren Preisen führe - das Zehn-Tages-Ticket werde deutlich unter 30 Euro zu haben sein. Jahrestickets werden dann ab 2019 zu vergünstigten Konditionen im Vorverkauf angeboten.

Sportler in Bahnen lenken

„Es wird nicht für den Fluss kassiert“, betont der Geschäftsführer - sehr wohl aber für Infrastruktur, die in den kommenden Wochen noch errichtet werde: Geplant sind fünf Drehscheiben mit gesicherten und von den Eigentümern gepachteten Ein- und Ausstiegen, Parkplätzen und Sanitär-Anlagen. Hinzu kommen weitere Ein- und Ausstiege, die gekennzeichnet werden, um die Sportler in vorgesehene Bahnen zu lenken.

Das Konzept wurde in Absprache mit dem Naturpark Eisenwurzen und dem Tourismusverband Gesäuse entwickelt. Für das erste Jahr ist vorrangig eine „Lenkung“ der Besucherströme geplant, mittelfristig sind auch Shuttle-Dienste angedacht.

Einführungstermin ist der 1. Juni. Mit dem Ticket werden auch Pläne ausgegeben, wo sich die eingerichteten Drehscheiben entlang der Salza und der Enns befinden

Einnahmen fließen in Infrastruktur

Um die Bewirtschaftung zu finanzieren, werden die Ticket-Einnahmen zweckgewidmet. Allein die Pacht der Flächen kostet die „Salzaline“ rund 25.000 Euro pro Jahr, hinzu kommen noch Kosten für die Reinigung der Anlagen und für einen Sicherheitsdienst, der Tickets und Parkgenehmigungen kontrolliert. 2018 sollen insgesamt bis zu 130.000 Euro in neue Infrastruktur fließen. Danner sprach von einem „Meilenstein für den Gewässerschutz“: Damit könne das Müll- und Fäkalproblem gelöst werden.

Zivilrechtsklage möglich

Im ersten Jahr wolle man bei Verstößen gegen den vorgeschriebenen Ticketkauf noch auf Verständnis plädieren; wer sich nicht einsichtig zeigt, muss aber mit einer Zivilrechtsklage rechnen. Die Tickets werden entweder bei den Outdoor-Anbietern oder beim Besucherzentrum Wasserlochklamm zu kaufen sein. Kinder und Jugendliche erhalten ein kostenloses Ticket.

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