Job & Familie: Projekt will Lösungen erarbeiten

Wie Arbeit, Familie und Freizeit besser vereinbar sind, will das EU-Projekt „V/Faktor“ herausfinden. Ober- und Oststeiermark sind Pilotregionen, in denen Gemeinden, Unternehmen und Mitarbeiter bessere Abstimmung versuchen.

Für viele Menschen ist es schwer, Arbeit und Familie so zu verbinden, dass für beide Seiten ausreichend Zeit vorhanden ist, und für viele Unternehmer ist es schwer, das richtige Fachpersonal gerade in ihren Betrieb zu bekommen; zudem macht auch die Abwanderung vielen Regionen zu schaffen. Ober- und Oststeiermark sind zwei der drei österreichweiten Pilotregionen für „Der V/Faktor“.

„Jüngere Generation erwartet etwas anderes“

Als Arbeitgeber und Region wird es immer wichtiger, für gutes Personal attraktiv zu sein. Das gelte auch besonders für die jüngere Generation, sagt Projektleiterin Daniela Schallert, die Regionen Arbeitgeber und Arbeitnehmer besser verbinden will: „Eine jüngere Generation ist nicht mehr unbedingt so erpicht darauf, 40, 50, 60 Stunden die Woche zu arbeiten, sondern erwartet sich von ihrem Leben noch etwas anderes.“

Ländliches Problem Kinderbetreuung

Ein Problem, das sich in der Pilotregion Obersteiermark bereits gezeigt hat, ist, dass es vor allem bei der Kinderbetreuung schwierig ist, wenn Arbeitsstelle und Wohnort in anderen Gemeinden liegen - denn Kindergarten oder Schulplätze bekomme man dort, wo man wohnt, so Claudia Glawischnig vom örtlichen Beratungsteam.

Der Tellerrand und individuelle Lösungen

„Da braucht es einfach ein Denken über den Tellerrand hinaus, und das kann einerseits dadurch bewerkstelligt werden, dass man individuelle Lösungen findet mit Tagesmüttern innerhalb eines Betriebes, aber auch schauen muss, was kann auf politischer oder rechtlicher Seite getan werden“, so Glawischnig. Gedacht wird hier an den problemlosen Besuch in anderen Gemeinden.

Ein weiteres Problem in der Region ist der teils fehlende öffentliche Verkehr vor allem für Lehrlinge, die zum Beispiel im Schichtbetrieb arbeiten - auch hier versucht man erste Fahrgemeinschaften oder Shuttledienste aufzubauen.

Menschen und Unternehmen stärken

Ziel des von der EU und dem Sozialministerium finanzierten Projektes ist es, für verschiedenste Problemfelder Lösungen zu finden und so Menschen, Regionen und Unternehmen zu stärken. Die Pilotphase soll bis Mitte 2019 dauern, das Projekt soll danach aber weitergehen.

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