20 Jahre Haft für Mord an Freundin

Wegen Mordes an seiner Freundin ist ein 25-Jähriger am Donnerstag in Graz zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll die Frau im Beisein der Kinder mit Messerstichen und einem Schnitt durch die Kehle getötet haben.

Die Geschworenen befanden den Mann einstimmig für schuldig, im Juni des Vorjahres seine Freundin ermordet zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig; der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit.

Als zurechnungsfähig eingestuft

Der 25-jährige Kosovare war der Polizei bereits vor der Tat bekannt. Er wurde innerhalb eines Jahres viermal aus der gemeinsamen Wohnung weggewiesen. Außerdem wurde er drei Monate vor dem Mord verurteilt, nachdem er seiner Freundin gedroht hatte, er werde sie „wie ein Schwein abschlachten“ und in einer SMS mit Mord am gemeinsamen, einjährigen Sohn gedroht hatte. Der Gerichtsmediziner stufte den 25-Jährigen als zurechnungsfähig ein.

Angeklagter gestand, bestritt aber Tötungsabsicht

Der Angeklagte, der vor Gericht immer wieder in Tränen ausbrach, bestritt jede Tötungsabsicht. „Ich hasse meine Hände, das waren nicht meine Hände an diesem Tag - ich habe sie über alles geliebt und wollte sie nie töten“, sagte der 25-Jährige. Auch die Tötungsabsicht des gemeinsames Sohnes beteuerte der Mann vor Gericht: „Ich könnte meinem Sohn nie etwas tun, ich bin ein Familienmensch“, sagte er. Die 31-Jährige habe ihm in jener Nacht gestanden, ihn betrogen zu haben. Der Streit sei immer weiter gegangen, schilderte der 25-Jährige, schließlich sei es zu einer „grauenvollen Kettenreaktion“ gekommen.

Lokaltour mit Alkohol vor Mord

Der Kosovare und seine Lebensgefährtin aus Graz waren vor der Tat im Juni des Vorjahres in Lokalen unterwegs, um den ersten Jahrestag ihrer Beziehung zu feiern. Dabei wurde Alkohol konsumiert. Als das Paar nach der Zechtour nach Hause kam, verließ eine Bekannte, die auf die Kinder aufgepasst hatte, die Wohnung. Daraufhin eskalierte der Streit. Die Frau griff zu einem Brotmesser, setzte es an ihren Unterarm und drohte, sich selbst umzubringen.

Zwölf Messerstiche und Schnitt durch die Kehle

In dem Moment dürfte der 25-Jährige das Messer ergriffen, sie ins Schlafzimmer gezerrt und dort insgesamt zwölf Mal zugestochen haben, bis das lange Messer verbogen war, wie vor Gericht geschildert wurde. Anschließend ging er ins Wohnzimmer, beruhigte das drei Monate alte, gemeinsame Baby und den fünfjährigen Sohn der Frau, bevor er ein anderes Messer holte, mit dem er ihr die Kehle durchschnitt. Seine Freundin habe „komische Geräusche“ von sich gegeben. „Ich wollte sie nicht leiden lassen, da habe ich ihr die Kehle durchgeschnitten“, erzählte der Angeklagte.

Frau hinterlässt drei Kinder

Das Mordopfer war dreifache Mutter. Zwei Kinder, fünf und zehn Jahre alt, stammten aus einer früheren Beziehung. Mit dem Angeklagten hatte die Frau das drei Monate alte Baby. Die beiden Kleineren waren in der Mordnacht in der Wohnung anwesend. Die damals Zehnjährige war bei ihrem leiblichen Vater.