Borkenkäfer: Heuer kaum Probleme

In den steirischen Wäldern hat das große Aufräumen nach dem langen Winter begonnen. Die Gefahr durch Borkenkäfer ist bis jetzt aber - anders als zum Beispiel in Tirol, Ober- und Niederösterreich - noch gering.

Der heurige Winter war schneereich und lang, und die Borkenkäfer konnten ihn unter der Schneedecke unbeschadet überstehen. Vor allem Windwurfholz ist der Nährboden für diese Tiere, sagt Landesforstdirektor Michael Luidold: „Wir hatten lediglich in Deutschlandsberg bzw. in Teilen von Leibnitz im Dezember ein Windwurfereignis - auf diesen Flächen gilt es jetzt, die Windwurfhölzer möglichst rasch aufzuarbeiten.“

Vorjahr war für Borkenkäfer ungünstig

Aus jetztiger Sicht ist das Borkenkäferproblem in der Steiermark heuer aber nicht sehr groß - wie sich die Tiere in einem Jahr entwickeln, entscheidet sich nämlich schon ein Jahr davor. „Kühlere Temperaturen verzögern die Entwicklung des Borkenkäfers, und feuchte Witterungsverhältnisse führen zu einer Verpilzung des Borkenkäfers - das heißt, kühlere feuchtere Jahre sind für eine Borkenkäferentwicklung ungünstig“, sagt Luidolt.

Borkenkäfer

Land Steiermark

Genau diese Witterungsverhältnisse herrschten voriges Frühjahr in der Steiermark: „Wir hatten im Vorjahr mit 280.000 Festmeter gegenüber den letzten zehn Jahren den geringsten Borkenkäfermengen-Anfall. Aus diesem Grund ist die Ausgangsmenge sehr gering auch von den Käfern her.“

Lage derzeit entspannt

Wird der Frühsommer allerdings heiß und trocken, kann sich laut dem Landesforstdirektor selbst aus einer geringen Ausgangsmenge von Borkenkäfern noch eine größere Anzahl an Käfern entwickeln - derzeit sei die Situation in der Steiermark aber deutlich entspannter als in anderen Bundesländern. Die größten Borkenkäferplagen wurden in der Steiermark nach den schweren Stürmen Paula und Emma im Jahr 2008 verzeichnet, in den Folgejahren gab es Borkenkäfermengen von mehr als einer Million Festmeter.