Gemeinden pochen auf Hochwasserschutz

Nach den Überflutungen Montagabend hoffen die betroffenen Gemeinden auf eine schnellere Umsetzung des Hochwasserschutzes. Der zuständige Landesrat sichert Unterstützung zu und will Sondermittel vom Bund.

Konkret geht es etwa um den Ferbersbach, der durch Vasoldsberg, Hausmannstätten und Fernitz fließt. Der Bach ist immer wieder hochwassergefährdet. Deshalb ist in Vasoldsberg ein 240.000 Quadratmeter großes Rückhaltebecken geplant, sagt der Bürgermeister von Hausmannstätten, Werner Kirchsteiger.

Bürgermeister: „Vor jedem Starkregen Angst“

Über den Bau des Rückhaltebeckens werde aber schon seit drei Jahren geredet, so Kirchsteiger: „Da wäre halt das Land auch gefordert, dass man uns die Unterstützung gibt, und dass man endlich anfangen kann, mit den Grundstückseigentümern zu sprechen. Wir haben vor jedem großen Starkregen Angst, weil man sieht, dass da jedes Mal sehr viel passieren kann.“

Unwetter

BFVGU/Herbert Buchgraber

In Fernitz-Mellach mussten am Dienstag Häuser von Schlamm befreit, Verklausungen gelöst und Zufahrtsstraßen gereinigt werden.

Auch Karl Ziegler, Bürgermeister von Fernitz-Mellach, sieht die jüngsten Unwetter als Anstoß, dass alle Beteiligten schneller zu einer Lösung kommen.

In Raaba-Grambach wartet man im sogenannten Wolfsgraben auf ein Rückhaltebecken. Hier gehe es zusätzlich um die Verlegung des Bachs, heißt es von Bürgermeister Karl Mayrhold.

Sondermittel vom Bund

Der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) sichert den Gemeinden südlich von Graz Unterstützung zu: „Wir müssen dort rasch voranschreiten, um diese Teilbereiche zu schützen. Ich kann nur sagen, dass wir versuchen werden, sie möglichst in die erste Prioritätenreihung sozusagen einzustufen. Man wird sie bestmöglich bedienen müssen, und es wird auch versucht, von Seiten des Bundes, Sondermittel zur Verfügung zu stellen.“

Projekte in Bau oder Planung

Konkret gehe es jetzt um die Grundstücksablösen für den Bau der Rückhaltebecken. Hier appelliert Seitinger an die Grundeigentümer, auch an ihren eigenen Schutz zu denken; das Land werde faire Preise anbieten.

Insgesamt seien südlich von Graz Hochwasserschutzprojekte im Ausmaß von 30 Millionen Euro in Bau oder Planung, so Seitinger: So wird etwa der Raababach durch Gössendorf ausgebaut, damit das Wasser abfließen kann; in Lieboch wird ein Rückhaltebecken gebaut, in Hart bei Graz wurde im Vorjahr eines fertiggestellt.

Starkregen auf Rekordniveau hat Montagabend Graz und Umgebung unter Wasser gesetzt: Im Einkaufszentrum Citypark stand das Wasser bis zu 30 Zentimeter hoch, es ging Hagel nieder, die Südbahn ist südlich von Graz gesperrt - mehr dazu in Rekordregen: Aufräumen von Graz bis Leibnitz.